Handball-Recken feiern deutlichen Sieg gegen Melsungen

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Es ist geschafft. Zum ersten Mal in dieser Bundesligasaison hat die TSV Hannover-Burgdorf zwei Spiele in Folge gewonnen. Der 31:23 (17:15)-Sieg gegen die von Europa träumende MT Melsungen war am Ende auch in der Höhe mehr als verdient. Schon fünf Minuten vor Schluss waren die sechs anwesenden Trommler der Recken aus dem Häuschen und machten Lärm als wären 6000 Fans in der Halle. Das i-Tüpfelchen auf ein begeisterndes Spiel setzte Johan Hansen vier Sekunden vor dem Abpfiff mit einem Dreher durch die Beine von Silvio Heinevetter. Nur einen Ball bekam der Nationalkeeper zu fassen. Auf der anderen Seite erwischte Domenico Ebner einmal mehr einen Sahnetag. Er glänzte mit 14 Paraden und einer Quote von 39 Prozent. „Vielleicht waren die Torhüter der Unterschied“, sagte Recken-Trainer Carlos Ortega, der „sehr, sehr zufrieden“ mit seiner Mannschaft war: „Das war super in Angriff und Abwehr.“

Es war dann aber Ebner, der beim Stand von 6:7 (13.) für den unfreiwilligen Weckruf sorgte. Nach einer spektakulären Parade flog er über die Bande hinter dem Tor und stürzte ins Ballfangnetz. Die Partie wurde nach einer knappen Viertelstunde einige Minuten unterbrochen. Alle Versuche den Stützmasten gerade zu richten, scheiterten und das Netz hing fortan auf Halbmast. Bis dahin hatten die MT Oberwasser. In einer nervösen Anfangsphase leisteten sich die Gäste gleich vier Ballverluste, doch die Recken konnten das nicht nutzen und lagen durch das Tor von Timo Kastening mit 5:7 (11.) zurück. Nach der Zwangspause drehte Hannover auf. Johan Hansen (mit zehn Toren bester Reckenschütze) traf zur 10:8 in Führung (18.), die auch zur Pause (17:15) Bestand hatte. Nach Wiederanpfiff drehte Nejc Cehte auf machte sein bestes Spiel in dieser Saison. Mit zwei lange vermissten Knallern stellte der Slowene wieder die Drei-Tore-Führung her. Nur einige merkwürdige Pfiffe sorgten dafür, dass der Vorsprung auf 20:19 (39.) schmolz. Doch Hannover hatte seine Torhüter. Urban Lesjak kam und verhinderte beim Siebenmeter gegen Timo Kastening den Ausgleich. Der endgültige Knackpunkt. Erneut Cehte und Ilja Brozovic stellten den alten Abstand wieder her. Hannover war on fire und mit zwei butterweichen Würfen stellte Johan Hansen auf 25:20 (44.). Von der MT kam nichts mehr. Auch die Ex-Hannoveraner Kastening und Kai Häfner, die das Gästespiel vor der Pause trugen, konnten keine Akzente mehr setzen. Gästetrainer Gundmundur Gudmudsson („Wir werden es intern analysieren“) war ratlos, Ortega dagegen bester Laune: „Ich bin stolz auf den Kampf. Das ist der Weg auf dem wir bleiben müssen.“

Foto: Uwe Serreck