Handball-Recken feiern eine rauschende Europaparty

BURGDORF (red).

Es ist ein fantastischer Europapokalabend am Sonnabend in der Swiss-Life Hall gewesen. Die TSV Hannover-Burgdorf gewann das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde gegen Benfica Lissabon hochverdient mit 41:36 (26:18) und legte damit den Grundstein für en Einzug in die Gruppenphase. Die Freude bei den Spielern war trotzdem gebremst. In der Schlussphase verdaddelte die Mannschaft von Carlos Ortega völlig unnötig eine grandiose Ausgangslage für das Rückspiel. Beim Stand von 34:25 in der 48. Minute hätten war schon einmal ein Blick auf die Europakarte erlaubt, nun darf man am nächsten Sonnabend in der portugiesischen Hauptstadt maximal mit vier Treffern verlieren.

Die Recken-Fans hätten sich den Einzug in die Gruppenphase in jedem Fall verdient. Schon nach zehn Minuten standen die ersten der 3697 Zuschauer auf ihren Plätzen. Gesänge wechselten sich mit tosendem Jubel nach den Toren ab. Und davon gab es reichlich. Die Recken waren nicht wiederzuerkennen gegenüber dem mauen Auftritt 48 Stunden zuvor gegen Bietigheim. Über 6:3 (6.) und 11:6 (12.) zog Hannover auf 21:13 (25.) davon. Fabian Böhm setzte nach Kempaanspiel von Morten Olsen mit dem 26:18 den passenden Schlusspunkt unter eine offensiv bärenstarke erste Hälfte. In der Abwehr war allerdings ähnlich wie in Stuttgart oder gegen Melsungen viel Luft nach oben.

Nach Wiederanpfiff kam auch der Angriffsmotor ins Stottern. Erst in der 38. Minute, traf Ilja Brozovic zum 28:21. Gut, dass Martin Ziemer, da schon drei Würfe entschärft hatte. Dann hatten die Recken ihre Schwächephase überwunden und Timo Kastening erhöhte den Vorsprung beim 32:23 (43.) erstmals auf neun Treffer. Zwei Orientierungsschwächen von Martin Ziemer, der jeweils unnötig auf seinem Tor eilte und Würfe in das verwaiste Gehäuse erlaubt, brachten Lissabon auf 34:27 (49.) heran. Ortega nahm die Auszeit und Fabian Böhm stellte nur 30 Sekunden später wieder auf 36:27. Im Hinblick auf das Rückspiel am kommenden Sonnabend zählt schließlich jedes Tor. Aus einem Ruhekissen wurde allerdings nichts. Weil Ortega mit dem siebten Feldspieler zu viel riskierte und sich die Fehler häuften, verkürzte Lissabon den Abstand auf fünf Treffer.

Foto: Uwe Serreck