Handball-Recken müssen sich trotz starker Leistung dem Tabellenführer beugen

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Nach der langen Pause durch die Weltmeisterschaft in Ägypten gab es endlich wieder Bundesliga-Handball in der ZAG-Arena. Mit dem Duell gegen die SG Flensburg-Handewitt hatte der Spielplan für die TSV Hannover-Burgdorf gleich ein absolutes Spitzenspiel parat. Knapp 20 Minuten knüpften die Gastgeber an die starke Leistung des Überraschungssieges im Dezember gegen die Rhein-Neckar-Löwen an, dann spielte der Tabellenführer seine Klasse aus und siegte mit 33:26 (18:16).

Vor dem Anpfiff gab es noch Blumen für die Medaillengewinner beider Seiten bei der WM. Die weit wichtigere Nachricht für die Gastgeber war allerdings bereits unter der Woche die Verlängerung mit Trainer Carlos Ortega, der bis Juni 2023 ein Recke bleibt. Ortega hatte seine Mannschaft, bei der überraschend Youngster Martin Hanne im linken Rückraum begann, perfekt eingestellt. Zwei schnelle Ballgewinne nutzte Vincent Büchner jeweils im Gegenstoß zur 3:1-Führung (3.).

Nach der Spielpause lief beim Favoriten noch nicht alles rund, dazu war Domenico Eber ein starker Rückhalt im Tor. Nach einem langen Pass des Keepers erhöhte Vincent Büchner nach Kempa-Anspiel von Ivan Martinovic auf 7:4 (9.). Hannover kombinierte gut und fand immer wieder die Lücken über den Kreis. Erneut Büchner traf nach 17 Minuten beim 11:7 zur ersten Vier-Tore-Führung. „Schade, dass wir den Faden verloren haben, wir geben das zu schnell weg“, ärgerte sich Ebner hinterher im Sky-Interview. SG-Trainer Maik Machulla nahm die Auszeit. Während sich bei den Gastgebern die Fehler häuften, schloss der Favorit jetzt jeden Angriff erfolgreich ab und drehte das Spiel zum 14:12 (25.). Ortega brachte zwischen den Pfosten Urban Lesjak, doch auch der konnte nicht verhindern, dass die Gäste nach Wiederanpfiff zum 22:18 (37.) nachlegten. Ebner kam zurück, hielt gleich einen Siebenmeter von Hampus Wanne und blieb auch Sieger gegen Magnus Röd. Alfred Jönsson und Vincent Büchner – mit fünf Toren bei fünf Versuchen bester Schütze – verkürzten auf 20:22, doch Kapital konnten die Recken nicht daraus schlagen, da die Fehlerquote zu hoch blieb. Ohne den angeschlagenen Fabian Böhm – kam bis auf einige Minuten vor der Pause nur in der Abwehr zum Einsatz –fehlte in der zweiten Hälfte vor allem der Druck aus dem Rückraum. Bezeichnend: Jönsson und Hanne ballerten frei über das Tor, so dass der Rückstand beim 20:24 (42.) wieder auf vier Tore wuchs und die Gäste in der Folge verdient die Punkte entführten.

Foto: Uwe Serreck