Handball: Recken rutschen nach Niederlage in den Keller

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Die TSV Hannover-Burgdorf rutscht immer tiefer in den Tabellenkeller der Handball-Bundesliga. Die Recken zeigten am Donnerstag gegen die Füchse Berlin ein tolle Leistung, scheiterten beim 22:25 (12:13) mal wieder an ihrer Chancenverwertung. „Wir machen Kleinigkeiten falsch, die brechen uns das Genick“, sagte Spielmacher Veit Mävers im Sky-Interview. In der Schlussphase kamen den Gästen auch die Schiedsrichter zu Hilfe, die in der 57. Minute beim 21:22 weder ein Zwei-Minuten-reifes Foul an Fabian Böhm noch die Abwehr im Raum gegen Ilja Brozovic pfiffen. Statt Ausgleich erhöhte Berlin und im Gegenzug (58.). Die Zuschauer hatten eine klare Meinung zur Leistung von Robert Schulze/Tobias Tönnies. Immer wieder gab es gellende Pfiffe gegen das vermeintlich beste Duo Deutschlands. Nachdem Ivan Martinovic mit seinem Siebenmeter an Füchse-Keeper Milosavljev scheiterte, versenkte Vincent Büchner nach 35 Sekunden den Abpraller zum vermeintlichen 1:0. Nicht für Schulze/Tobias Tönnies, obwohl Büchner klar vor dem Kreis absprang, wie die Fernsehbilder bewiesen.

Die Recken waren danach gegenüber der Niederlage in Balingen trotzdem verbessert, aber wieder mit Chancenwucher, so dass Berlin 6:4 (10.) in Führung ging. Dann steigerte sich die Deckung und Vincent Büchner drehte das Spiel zum 8:6 (20.). Der Linksaußen war einer der besten. Er traf nicht und holte allein drei Abpraller. Als der Wurf von Martin Hanne aus elf Metern zum 10:7 (23.) in die Maschen hoppelte, waren die Recken oben auf. Die Schwäche im Torabschluss blieb jedoch das Problem und zwei Sekunden vor der Sirene traf Fabian Wiede zum 12:13. Traumstart dafür in Durchgang zwei: Parade Lesjak, Tor Martinovic, Ballgewinn und Konter Büchner – 14:13 (33.) Hannover war wieder voll im Spiel, das jetzt an Fahrt aufnahm. Es ging im hohen Tempo hin und her und endlich auch ein hannoverscher Siebenmeter ins Tor. Veit Mävers erhöhte auf 17:15 (38.). Die leider wieder nur 2371 Fans feierten dann ihren Torhüter lautstarken mit „Urban, Urban“-Sprechchören, denn Lesjak brachte Berlin in dieser Phase zur Verzweiflung. Allein seine Vorderleute blieben schludrig. Das 19:16 nach 43 Minuten hätte höher ausfallen müssen. Aber Lesjak blieb nur per Siebenmeter bezwingbar und schnappte sich sogar zwei Gegenstöße von Tim Matthes. Die Fans tobten, als Mävers auf 21:18 (47.) erhöhte. Trainer Christian Prokop beruhigte 60 Sekunden die Nerven, zumal dem Angriff die Ideen ausgingen und sich die Fehler häuften. Beim 21:22 (54.) waren die Füchse wieder vorn. Prokop nahm die nächste Auszeit zur Wende reichte es nicht mehr. Nächste Gegner sind Erlangen und Minden. Mävers bleibt Optimist und sagte: „Beide Spiele gewinnen.“

Foto: Uwe Serreck