HANNOVER-BURGDORF (red).
Die TSV Hannover Burgdorf hat nach der EM-Pause mit einem 32:29 (14:15)-Erfolg im Verfolgerduell gegen den VfL Gummersbach den erhofften Sieg geschafft. „Wir sind nicht gut gestartet, haben aber trotzdem immer daran geglaubt“, sagte Kapitän Marius Steinhauser. Dem stimmte Trainer Christian Prokop zu: „Entscheidend war unser Wille und unsere Helfermentalität.“ 5609 Zuschauer sahen zu Beginn gute Aktionen ihrer Recken, aber auch einen schier unglaublichen Chancenwucher. Nachdem Justus Fischer den die vierte freie Chance über den Querbalken ballerte (11.), hatte Prokop genug und nahm die erste Auszeit. Die Abschlussschwäche setzte sich fort. Auch Vincent Büchner und Marius Steinhauser scheiterte am Gummersbacher Torhüter Ivanisevic. Das halbe Dutzend der vergebenen Chancen war schon nach 13 Minuten voll und der VfL mit 8:4 vorn.
Dazu kamen komische Entscheidungen der Unparteiischen, die im Gegensatz zur erfreulichen Linie bei der EM sofort Zeitstrafen oder Siebenmeter verhängten. Problem der Recken blieb aber der Torabschluss, so der Rückstand in der 20. Minute auf 6:11 wuchs. Weil sich die Abwehr steigerte kam Hannover ins Tempospiel und verkürzte durch zwei schnelle Tore von Jonathan Edvardson und Büchner auf 12:13 (26.). Siebenmeter blieben ein Problem – Max Gerbl vergab wenig später Nummer drei. Dafür lief das Gegenstoßspiel und Gerbl traf zum 14:14 aus. Nach Wiederanpfiff starteten die Recken gut und glichen bis zum 17:17 (35.) jeweils aus, um dann wieder beste Chancen zu vergeben, so dass Gummersbach wieder auf 20:18 (37.) erhöhte. Zur Wahrheit gehörte auch – Unterstützung aus dem Tor gab es selten. Quenstedt sammelte in Minute 38 erst seine dritte Parade. Weil der VfL dann wieder die Bälle wegwarf, war Hannover plötzlich mit 22:20 (41.) vorn.
Auch ein Verdienst der Abwehr: „Da waren wir griffiger und haben dann die Würfe bekommen, die wir wollten“, sagte Steinhauser. Nach Videobeweis gab es die Rote Karte gegen Gummersbach. Das korrekte Tor von Justus Fischer fand indes keine Anerkennung. Es wurde aber noch konfuser: Nach dem Treffer zum 24:24 wurde Quenstedt von Gummersbachs Miro Schluroff umgerannt, bekam dennoch zur Verwunderung aller eine Zeitstrafe. Kapital konnte der VfL nicht schlagen, sondern verfehlte zweimal kläglich das verwaiste Tor. Der Spielfluss litt extrem unter den Entscheidungen, aber die Recken blieben cool. Fischer traf zur Führung, eroberte hinten nächsten Ball und schickte Vincent Büchner auf die Reise, der auf 27:25 (51.) erhöhte. Dann klappte es endlich auch beim Siebenmeter. Der inzwischen eingewechselte Simon Gade schnappte sich den Versuch der Gäste, während Marius Steinhauser zweimal die Nerven behielt und zum 29:25 (54.) knipste – die Vorentscheidung.
Archivfoto: Uwe Serreck