Handball: Recken und Füchse trennen sich nach giftigem Spiel remis

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Nach 60 packenden Minuten fühlte es sich für die TSV Hannover Burgdorf wie eine Niederlage an. Nach einem tollen Kampf trennten sich die Recken 27:27 (13:12) von den Füchsen Berlin, in der 57. Minute hatte die Mannschaft von Carlos Ortega nach dem fünften Tor von Geburtstagskind Martin Hanne – wurde am Mittwoch 20 Jahre – 27:24 geführt. Der war hinterher nur bedingt zufrieden: „Vor dem Spiel muss man das annehmen, weil Berlin klarer Favorit ist. Wenn man die letzten Minuten ansieht ein verlorener Punkt.“ Ein ärgerlicher Fehlpass von Ivan Martinovic und ein fragwürdiger Siebenmeter, die Abwehr der Recken war nicht im Raum, brachte Berlin zurück und vier Sekunden vor Schluss war der Sieg futsch. Dabei begann Hannover begann stark. Torhüter Domenico Ebner schnappte sich die ersten drei Würfe und Evgeni Pevnov versenkte zwei Abpraller zum 3:1 (5.).

Wie bei den Siegen gegen Wetzlar, Coburg und Lemgo standen die Recken hinten kompakt und Ivan Martinovic erhöhte nach zwölf Minuten auf 6:3. Dann kamen die Füchse auf, profitierten in erster Linie aber davon, dass die Recken viele unnötige Bälle verloren, was ein ums andere Mal mit Gegenstößen bestraft wurde. In der 24. Minute hieß es 10:12. Trainer Carlos Ortega nahm die Auszeit und den übermotiviert wirkenden Filip Kuzmanovski vom Feld. Lohn war die 13:12-Führung zur Pause, weil Ebner zwei weitere Bälle entschärfte. Auch der erste Wurf nach dem Wechsel wurde seine Beute. Necj Cehte und Hansen legten das 15:12 nach. Dann der erste Aufreger, als Berlins Fabian Wiede zu Boden ging (35.). Nach heftigen Berliner Protesten sah Fabian Böhm eine völlig überzogene Rote Karte. Bitter für den Kapitän, der bis dahin sein bestes Spiel in 2021 machte. Auf der anderen Seite kam Jakov Gojun nach einem Griff ins Gesicht von Martin Hanne mit einer Zeitstrafe davon.

Es war Gift im Spiel, das den Unparteiischen zu entgleiten drohte. Ausgerechnet Ebner ließ dann einen eher harmlosen Ball von Paul Drux zum 19:18 (43.) durch die Finger rutschen. Ortega legte dann das zweite Mal die grüne Karte, um zu beruhigen. Doch es blieb hektisch, weil die Berliner weiter mit großer Härte antworteten. Phasenweise erinnerte die Partie an Playoff-Eishockey. Es gab auch Kurioses. Hansen hob einen Siebenmeter an die Latte, bekam aber von den Drux den Abpraller in die Hände und traf zum 23:21 (52.). Auf der Bank der Recken hielt es niemanden mehr, doch auf dem Feld behielten die Jungen die Nerven. Schade, dass es am Ende nicht zum verdienten Sieg reichte.

Foto: Uwe Serreck