Handballkrimi: Recken schlagen Erlangen trotz Taumel-Phase

HANNOVER-BURGDORF (red). 

3402 Zuschauer in der ZAG-Arena feierten ihre Recken. Nach einem Handballkrimi gewann die TSV Hannover Burgdorf das Verfolgerduell gegen den HC Erlangen mit 29:28 (14:11). In den Schlusssekunden hätte die Mannschaft von Christian Prokop fast den sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Veit Mävers viel zu früh einen überhasteten Abschluss und dem Tabellenvierten blieben Sekunden. Auch Erlangen zeigte dann Nerven und warf den Ball ins Aus.

„Fatal, dass wir das Spiel noch so gestalten müssen. In der ersten Halbzeit haben wir alles im Griff und geben die Acht-Tore-Führung dann fast schon fahrlässig aus der Hand“, sagte Marian Michalczik. Das Spiel der Recken gestaltete sich in den ersten Minuten sehr zerfahren. Mit dem ersten gelungenen Angriff traf Max Gerbl in der 6. Minute zum 2:1 und zwei schnelle Zeitstrafen sorgten früh für Hektik. Glück für Erlangen, dass die Schiedsrichter ein Foul von Sebastian Firnhaber (9.) an Marian Michalczik nicht mit der fälligen Roten Karte ahndeten. Die Recken bestraften das auf ihre Art. Nach Rückhandspiel von Veit Mävers traf Ilja Brozovic postwendend zum 4:2. Nur 120 Sekunden später erhöhte Jonathan Edvardsson auf 6:2. Erlangen nahm die Auszeit, doch Hannover blieb im Flow. Der zuletzt überragende Torhüter Domenico Ebner, der früh mit „Ebo, Ebo“-Sprechchören gefeiert wurde, war nicht mehr zu bezwingen und nach einem Gegenstoß von Vincent Büchner hieß es in der 23. Minute 13:5. Die Fans waren in Partylaune, doch plötzlich ging nichts mehr. Zur Pause schmolz der Vorsprung auf 14:11.

Die Recken erhöhten nach Wiederanpfiff schnell auf 16:11, doch die Fehler häuften sich und Erlangen verkürzte Tor um Tor. Dann der nächste Aufreger. Die schwachen Schiris Schulze/Tönnies bestraften das nächste harte Foul an Branko Vujovic, für den die Partie danach vorbei war, nícht einmal mit einer Zeitstrafe. Begleitet von gellenden Schieber, Schieber“-Rufen von den Rängen. Die Recken taumelten jetzt. und beim 23:23 (47.) waren die Gäste gleichauf. Wichtig, dass der eingewechselte Dario Quenstedt einen Gegenstoß entschärfte und den Rückstand verhinderte. Marian Michalczik riss das Spiel dann an sich und erhöhte wieder auf 28:26 (57.). Mit Willen und dem nötigen Glück retteten die Recken danach den Sieg.

Foto: Uwe Serreck