Hannelore Owens: Es wird Zeit die Kapelle auf dem Osterfeldfriedhof endlich zu sanieren

BARSINGHAUSEN (red).

Zum Jahresende berichtet die Barsinghäuserin Hannelore Owens über den letzten Stand der noch immer ausstehenden Sanierungsmaßnahmen der historischen Kapelle auf dem Osterfeldfriedhof und gibt nachfolgend einen Rückblick auf die jahrelangen Verzögerungen. „Im Sommer 2017 stand der Abriss der Kapelle auf der Tagesordnung einer Bauausschusssitzung, was mich spontan veranlasste, mit einer Unterschriftensammlung dagegen anzugehen. Dabei bekam ich Unterstützung von einigen Bürgern Mit diesem Rückblick möchte ich die zahlreichen Bürger/-innen, die sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der Kapelle ausgesprochen haben, über den Ablauf und den Stand der geplanten Sanierungsmaßnahmen informieren.“

Ratssitzung am 29.08.2017: Übergabe (Owens) der Unterschriftensammlung (über 650 Bürger/-innen) an Bürgermeister Marc Lahmann.

Ratssitzung am 19.09.2019: Beschluss: „Die Verwaltung wird beauftragt, die Kapelle auf dem Friedhof Osterfeld, ohne Sanierung und Betrieb des WC, zu sanieren. Hierfür werden 103.000 EUR in den 2. Nachtragshaushalt 2019 eingeplant. Befristet für ein Jahr wird ein portables WC neben das Gebäude gestellt. Hierfür werden 2.000 EUR in den Ergebnishaushalt 2020/2021 eingeplant. Beschluss: zugestimmt.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden die geplanten Sanierungsmaßnahmen verschoben. Grund: Personalmangel bzw. Bau von KITAs (Aussage: Verwaltung)

Ratssitzung am 16.12.2021: Anfrage (Owens) nach dem Start der Kapellensanierung. Sanierung ist für den Sommer 2022 geplant (Aussage: Baudezernent Ingo Ellerkamp).

Bauausschusssitzung  am 29.09.22: Anfrage (Owens) nach dem Stand der für den vergangenen Sommer geplanten, aber nicht stattgefundenen Sanierung. Antwort des Baudezernenten Ellerkamp: Personalmangel. Kurzfristige Inbetriebnahme der Kapelle sei aber möglich (Kosten: ca. € 30.000). Sanierung der Kapelle ca. € 160.000; im Haushalt seien für diese Maßnahme €170.000 Euro veranschlagt. Kosten für eine Sanierung der Kapelle im Vergleich zu einem Abriss und Neubau müssten noch ermittelt und dem Rat zur Entscheidung vorgelegt werden. Dr. Kerstin Beckmann (Aktiv Für Barsinghausen) meldet sich zu Wort, es erschließe sich ihr nicht, warum ein Kostenvergleich zu anderen Optionen nötig sei, wenn man sich eindeutig für den Erhalt der Kapelle ausgesprochen hätte. Da könne man sich doch Ausgaben für Gutachten sparen und das Geld gleich in die Sanierung des Gebäudes stecken. CDU-Ratsherr Dr. Max Matthiesen betont, dass eigentlich alle für den Erhalt der Kapelle seien und stellt den Änderungsantrag, dass ein Neubau ausgeschlossen werde und dass die Stadt die Sanierung mit einer konkreten Kostenvorlage umsetze. Der Antrag wird bei zwei Enthaltungen neun Ja-Stimmen angenommen. Seit März dieses Jahres können wieder Trauerfeiern in der dafür hergestellten Kapelle abgehalten werden. Die Sanierung lässt jedoch immer noch auf sich warten. Die Sanierungskosten sollen bis spätestens Ende dieses Jahres ermittelt werden (Aussage: Verwaltung).

Ratssitzung am 12.10.2023: Anfrage (Owens) nach dem Stand der Sanierungsmaßnahmen und der Kostenermittlung der Verwaltung. Antwort: Bürgermeister Schünhof, sie möge sich auf der nächsten Bauausschusssitzung erkundigen.

Bauausschusssitzung am 23.11.23: Anfrage (Owens) s.o. Aussage: Baudezernent Ingo Ellerkamp, eine Kostenermittlung der Sanierung der Kapelle im Vergleich zu Abriss und Neubau sei im ersten Quartal 2024 zu erstellen, sodass dann vom Rat eine Entscheidung getroffen werden könne, wie mit der Kapelle weiter verfahren werde. Nachfrage (Owens), ob denn ein Abriss jetzt wieder im Raum stünde. Antwort: Baudezernent Ellerkamp: Der Rat hat sich in der Vergangenheit ja bereits für eine Sanierung entschieden. „Diese ausführliche Beantwortung meiner Anfrage verdanke ich übrigens, wie viele Male zuvor, der Unterstützung von Dr. Beckmann (AFB)“, sagt Owens. „Aber die Erstellung eines Gutachtens über den Kostenvergleich zwischen einer Sanierung und dem Abriss/Neubau ist überflüssig und pure Geldverschwendung, da sich die Bauausschussmitglieder bereits am 29.09.22 gegen einen Neubau entschieden hatten.“ so Owens.

Nachfrage (Owens), ob die Kapelle für Trauerfeiern jetzt in der kalten Jahreszeit geeignet sei. Antwort Ellerkamp: Das sei der Fall, es sei denn wir hätten extreme Kältetemperaturen und die Verwaltung stünde mit allen Beteiligten in Kontakt.

„Seit dem Antrag von knapp 700 Bürger/-innen Barsinghausens, die historische Friedhofkapelle zu erhalten und zu sanieren, sind bald sieben Jahre vergangen und ich meine, ist es an der Zeit, mit den Sanierungsmaßnahmen zügig zu beginnen. Schließlich wollen wir uns von unseren Toten in Würde verabschieden können und Bestattungszeremonien in einer Friedhofkapelle gehören einfach dazu“, richtet Owens ihre Worte abschließend an die Verwaltung.

Foto: privat