Hauptversammlung der Ortsfeuerwehr Barsinghausen hält ganz besondere Ehrungen bereit

Nach zwei eher ruhigen Jahren steigt das Einsatzaufkommen wieder deutlich an / Fahrzeug mit Drehleiter bereitet Probleme und sollte ersetzt werden / Eckard Würsig bleibt Schriftführer / Karsten Engelke nach 50 Jahren aus aktiven Dienst mit Ehrenabzeichen verabschiedet / Beförderungen und Ehrungen

BARSINGHAUSEN (ta). Aufgrund der Pandemie fand die Hauptversammlung der Ortsfeuerwehr Barsinghausen heute in der offenen Fahrzeughalle statt. Auf dem Programm standen nicht nur zahlreiche Ehrungen für zwei Jahre, sondern auch kritische Töne und zwei sehr emotionale Abschiede. In seinem Bericht stellte Ortsbrandmeister Philip Prinzler fest, dass die Zahl der Mitgliedschaften mit 581 relativ stabil gehalten werden konnte. Die Einsatzabteilung zählt 78 Mitglieder, der Jugendabteilung gehören zwölf, dem Spielmannzug nur noch 13 Aktive und der Altersabteilung 20 Mitglieder an. Einen leichten Rückgang bei den Zugehörigkeiten musste man bei den Fördernden hinnehmen. Dementsprechend richtete Prinzler einen Appell an die Bevölkerung, die Schwerpunkt zu unterstützen.

Die Situation rund um die Einsatzfahrzeuge bezeichnete Prinzler als insgesamt gut, allerdings bereite die technisch hochkomplexe Drehleiter immer wieder Probleme, daher sollte man ernsthalt darüber nachdenken, dieses Fahrzeug in 2025 nach dann 20 Jahren außer Dienst zu nehmen und über eine Ersatzbeschaffung nachzudenken. Auf einem guten Weg befinde man sich bei der Bereitstellung eines Ersatzes für das Löschfahrzeug 16, das mittlerweile schon 30 Jahren im Einsatz ist. Hier sei man guter Dinge, in Kürze ein neues Fahrzeug bestellen zu können. Zum Zustand des Feuerwehrhauses an der Egestorfer Straße merkte der Ortsbrandmeister einige kritische Töne an. Es handele sich um ein städtisches Gebäude und sei leider nicht im besten Zustand. Eine entsprechende Mängelliste für das Haus und das Außengelände sei erstellt worden. Hier sei eindeutig die Stadt gefordert, denn die eigenen Gerätewarte leisteten mit ihrem Team schon zirka 2500 ehrenamtliche Stunden. „Verursachen Sie keinen Investitionsstau und führen Sie Reparaturen und Instandsetzungen durch“, appellierte Prinzler ans Rathaus. Zudem wies er auf den 135-jährigen Geburtstag der Ortswehr in diesem Jahr hin. Aus diesem Anlass wird es am Samstag, 10. September, von 11 bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür am Feuerwehrhaus mit Mitmachaktionen, Hausführungen, einer Fahrzeugshow, Vorführungen und Hüpfburg geben.

Anschließend blickte der stellvertretende Ortsbrandmeister, Philipp Lattmann, auf das Einsatzgeschehen in 2021 zurück. Insgesamt galt es 135 Einsätze zu bewerkstelligen, darunter waren unter anderem 15 Brandeinsätze, zehn Unfälle, 20 Türöffnungen, acht Wasserschäden und 24 Ölspuren. Insgesamt wurden 2005 Einsatzstunden abgeleistet. Das letzte Einsatzjahr war eher unterdurchschnittlich, aber im laufenden Jahr zeige der Trend mit schon 109 Einsätzen deutlich nach oben. Im Rahmen der Grußworte betonte der stellvertretende Bürgermeister, Karl-Heinz Tiemann, die Stadt sei stolz auf die funktionierende Feuerwehr, die großartige ehrenamtliche Arbeit leiste. AFB-Fraktionsvorsitzende Kerstin Beckmann betonte stellvertretend für die Ratsparteien, die beiden letzten Corona-Jahre seien schwierig gewesen und reine Online-Dienste der Wehren würden auch Gefahren für die Einsatzkräfte bergen. Zur Situation am Gerätehaus sagte Beckmann: Ehrenamtlicher Einsatz dürfe ein gewisses Maß nicht übersteigen.

Auch Stadtbrandmeister Sascha Krause unterstrich, dass die Zeiten von Lockdowns schwierig für die 17 Ortsfeuerwehren gewesen seien, es sei aber gelungen, die Kameradschaft aufrechtzuerhalten. Dafür gebühre den Führungskräften in den Wehren ein besonderer Dank. Die Stadtfeuerwehr werde sich um eine rasche Ersatzbeschaffung für die Drehleiter bemühen., damit die Investition bei den städtischen Haushalten berücksichtigt werde. Glück habe man in Barsinghausen bisher mit dem geringen Aufkommen von Vegetationsbränden gehabt. Umso mehr seien die Feuerwehren in 2022 mit zahlreichen Ölspuren und Türöffnungen beschäftigt.

Bei den Wahlen wurde Schriftführer Eckard Würsig für drei weitere Jahre im Amt bestätigt. 2021 wurde Würsig aus dem aktiven Dienst entlassen, heute folgte dann eine würdigende Verabschiedung. Würsig ist seit 55 Jahren Mitglied der Ortsfeuerwehr, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, leitete 15 Jahre prägend die Einsatzabteilung, ist Träger des Deutschen Feuerwehrabzeichens in Silber und nun seit vielen Jahren Schriftführer. „Es gab in den vielen Jahren Höhen und Tiefen, aber es hat immer viel Spaß gemacht. Die Ortsfeuerwehr habe eine lange Entwicklung von der Gemeindefeuerwehr hin zur Schwerpunktwehr durchgemacht“, sagte Würsig.

Aus dem aktiven Dienst wurde nun auch Karsten Engelke verabschiedet. 1971 war er in die Feuerwehr eingetreten und hat nun die Altersgrenze erreicht. Er war ehemaliger Jugendwart, ehemaliger stellvertretender Zugführer, langjähriger stellvertretender Ortsbrandmeister und ist seit vielen Jahren Sprecher des Spielmannszugs. Engelke ist Träger des Feuerwehrehrenkreuzes und des Deutschen Ehrenkreuzes in Bronze und war 40 Jahre im Ortskommando aktiv. Für seine Verdienste und 50 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde er heute mit dem Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet. „Ich habe gerne in verschiedenen Funktionen in der Wehr mitgewirkt, aber jetzt ist es Zeit kürzer zu treten.“ Er dankte seiner Familie für die erfahrene Unterstützung und wusste zu berichten, dass sich die Technik in der Feuerwehr in den letzten Jahrzehnten stark geändert habe.

Bei den Ehrungen der fördernden Mitglieder für das Jahr 2021 wurden Lothar Lürsen für 50 Jahre, Friedrich Bennigsen, Manfred Borges, Dieter Fiege, Erwin Hollmann, Edgar Jülke, Walter Krull, Erwin Lüerßen, Gerda Meissner,, Herbert Mordfeld, die Firma Primgas Energie, Ernst-August Schuchardt, Johann Schütte, Friedrich Sippel, Herbert Struß und Karl Sudhölter für 40 Jahre sowie der Deister Reit- & Fahrverein St. Georg, Jennifer Gäfke, Bernd Hausold, Herbert Lattmann, Carsten Loer und Heinz Mießen für 25 Jahre Mitgliedschaft mit Urkunden ausgezeichnet.

Für das Jahr 2022 wurden Dieter Kalter, Dietrich Lolischkies und H-Günter Sott für 50 Jahre, Wolfgang Meier, Karl-Heinz Neddermeier, Horst Scheibe und Werner Zimmermann für 40 Jahre sowie Friedhelm Maiwald, Jose Pacinos, Hans-Jürgen Rust, Wolfgang Sander, Friedo Tegtmeyer und Alfons Thiel für 25 Jahre geehrt.

Für 60 jährige Mitgliedschaft wurde das passive Mitglied, Heinz Busche, mit dem Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.

Für aktive Mitgliedschaft wurden folgende Aktive für 25 Jahre mit Urkunden geehrt: Maike Fientje, Holger Juhl und Philipp Lattmann.

Befördert zu Oberlöschmeistern wurden Niko Busch und Sascha Heine, zum 1. Hauptfeuerwehrmann René Braun, zur 1. Hauptfeuerwehrfrau Sarah Reimann, zu Hauptfeuerwehrmännern Göran Putsch, Jason Sierth und Justin Wille, zur Hauptfeuerwehrfrau Iris Hoppe, zum Oberfeuerwehrmann Tobias Emmermacher und zu Feuerwehrmännern Tom Heine, Janik Scholz und Nico Thämlitz.

Fotos: ta