Haus- und Grundeigentümerverein Barsinghausen feiert sein 100-jähriges Bestehen

Überblick zur historischen Vereinsgeschichte und Einfahrten in den Klosterstollen

Der Vorstand des Vereins der Haus- und Grundeigentümer freut sich auf eine schöne Feier mit vielen Gästen.

BARSINGHAUSEN (fk). Im Mai 1921 haben sich damalige Hausbesitzer von Barsinghausen und Umgebung zur Protesterhebung gegen die 1200 Prozent Gebäudesteuer, die der Vermieter tragen sollte, zusammengeschlossen und somit den Startschuss für den heute als Haus- und Grundeigentümerverein bekannten Verein gegeben. Am 14. und am 19. Mai 1921 erschien in der „Provinzial-Deister-Leine-Zeitung“ folgender Aufruf: „Achtung! Hausbesitzer von Barsinghausen und Umgebung! Die Not der Zeit zwingt uns zu einem festen Zusammenschluss. Man verfügt über unsere Häuser und Wohnungen, gleich als ob sie Eigentum der Allgemeinheit wären. Wo ist hier die Grenze zwischen Recht und Willkür?“ Im Gasthaus „Zur Post“ fand am 19. Mai 1921 ein Vortrag durch den Leiter der Beratungsstelle für Rechts-, Steuer- und Wirtschaftsfragen über die Sozialisierung des Hausbesitzes statt. Bereits, am 21. Mai 1921 waren 262 Hauseigentümer Mitglieder des Vereins und wählten Heinrich Ertel zum Ersten Vorsitzenden des Vereins, der damit ein schweres Amt übernommen hatte. Später war zu lesen, dass mehrere Hundert Hausbesitzer erklärten, dass sie mit dem vom Gemeindeausschuss festgesetzten Steuersatz von 1200 Prozent nicht einverstanden waren und Protest erheben. Dies gilt als Startschuss für das, was man heute als Haus- und Grundeigentümerverein Barsinghausen bezeichnet. Dieses Jubiläum wurde pandemiebedingt verspätet nun mit einer Feierstunde im Zechsaal begangen und rund 200 Gäste waren gekommen, um daran teilzunehmen.

Vereinsvorsitzender Carsten Becker begrüßt zahlreiche Gäste zur Jubiläumsfeier.

Unter den Gästen waren unter anderem ehemalige Vorstandsmitglieder sowie der stellvertretende Bürgermeister Axel Frey, der nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden, Carsten Becker, die Grußworte aus der Verwaltung überbrachte und dem Verein für sein Engagement dankte und allen Gästen eine schöne Feier wünschte. Die Aufgaben des Vereins haben sich im Laufe der Jahre gewandelt, aber nach wie vor kümmert sich der Verein um die Belange der aktuell 710 Mitglieder, die überwiegend in Barsinghausen und in der Region Hannover Grundeigentum besitzen.

Im Rahmen der Feierlichkeiten hatten die Gäste die Gelegenheit sich einen von Kerstin Wölki gestalteten Überblick zur historischen Vereinsgeschichte zu verschaffen und an einer Einfahrt in den Klosterstollen teilzunehmen. Beides wurde von vielen Gästen mit großem Interesse wahrgenommen.

Auch die Fotoausstellung „Historisches Barsinghausen“ fand großen Anklang bei den Besuchern. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und späterem Kaffeetrinken endete die Veranstaltung am späten Nachmittag. Musikalisch untermalt wurde die Jubiläumsfeier durch der Feuerwehrmusikzug Goltern und dem Saxofonquintett der FFB-Bigband Barsinghausen.

Fotos: Krüger