Hausärztebedarf ist momentan in Barsinghausen noch gedeckt

Über Lösungen für die Zukunft diskutierten heute Gesprächsteilnehmer auf Einladung von CDA und CDU / Mehr Studienplätze gefordert

BARSINGHAUSEN (ta). Rund 70 interessierte Bürger lockte gestern eine Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft der hausärztlichen Versorgung in Barsinghausen und Umgebung“ auf Einladung des niedersächsischen CDA-Vorsitzenden und Ratsherren, Max Matthiesen, an. Im Medizin- und Pflegebereich sei ein dramatischer Umbruch im vollen Gang, dieser stelle die Gesellschaft vor große Herausforderungen in den kommenden Jahren, so Matthiesen, der als Gesprächspartner Matthias Berndt, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Niedersachsen, Inken Holldorf von der Techniker Krankenkasse Niedersachsen, den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Mark Barjenbruch, den Landtagsabgeordneten Burkhard Jasper sowie Volker Siebert, Hausarzt aus Egestorf, begrüßen konnte. Einen Überblick, auch zur Situation in Barsinghausen, verschaffte Mark Barjenbruch. Momentan sei der Bedarf in der Deisterstadt anders als in vielen anderen Gebieten in Niedersachsen noch gedeckt. Auch die Prognose bis 2030, die eine ärztliche Bedarfsdeckung von 70 bis 100 Prozent aufzeige, sehe eigentlich nicht so schlecht aus. Probleme und lokale Besonderheiten erforderten immer spezielle Lösungsansätze, trotzdem seien natürlich immer auch der Gesetzgeber, das Land, die Region und die Kommune gefragt. Als direkten Eingriff in den Betrieb der Arztpraxen bezeichnete Barjenbruch, die Vorgaben bei der Bedarfsplanung von Gesundheitsminister Spahn, nach dem Ärzte noch mehr arbeiten müssten. Patentrezepte für eine funktionierende ärztliche Versorgung gäbe es nicht. Klar zu erkennen sei aber ein Trend, nach dem jüngere Ärzte ihren Fokus verstärkt auch auf mehr Freizeit und die Familienplanung setzten und deshalb häufig nicht in dem selben Umfang für die Patienten da seien wie die „alten“ Ärzte. Um den sich allgemein abzeichnenden Engpässe in der künftigen medizinischen Versorgung durch Haus- und Fachärzte entgegenzuwirken, forderte Barjenbruch zum einen, die Zahl der Medizinstudienplätze zu erhöhen und zweitens den örtlichen ÖPNV im Blick zu haben, damit die Patienten die Arztpraxen auch erreichen könnten.

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