Haselnüsse, Hagebutten, Brombeeren, Holunder, Schlehen: Wildsträucher sind nicht nur schön anzusehen und Lebensort für ungezählte Vögel, Kleinsäuger und Insekten – auch der ‚kulinarische Nutzen‘ von Hecken ist nicht zu verachten. In vielen Gärten sind zahlreiche exotische Ziergehölze oder Nadelbäume zu sehen, die für die heimische Tierwelt nur von geringem ökologischem Nutzen sind. Wesentlich reicher ist das Tierleben in einer Hecke aus heimischen Wildsträuchern. Himbeeren, Brombeeren, Holunder und Haselnüsse wissen die meisten zu schätzen. Doch wer kann noch Schlehenlikör ansetzen, wer kennt ein Rezept für Weißdornfrüchte? „Wildsträucher sind aber nicht nur schön anzusehen und Lebensort für unzählige Vögel, Kleinsäuger und Insekten – auch der ‚kulinarische Nutzen‘ von Hecken ist nicht zu verachten“, weiß Philip Foth, Pressesprecher des NABU Niedersachsen zu berichten. Er fordert dazu auf, heimische Gehölze im Garten zu pflanzen, um im kommenden Jahr die Erträge nutzen zu können. Denn viele Früchte der Hecken lassen sich abwechslungsreich zu Nahrungsmitteln verarbeiten. In früheren Zeiten lieferten sie wichtige Vitamine und schmackhafte Ergänzungen des Speisezettels. Heute lassen sich wieder immer mehr Menschen zum Genießen der Heckenfrüchte begeistern.
Dass Fuchs, Hase, Igel und Co. Schutz in Hecken finden, Winterschlafplätze oder auch ihren Bau dort einrichten, ist weithin bekannt. Aber wussten Sie, dass über 60 heimische Vogelarten allein schon die Früchte von Vogelbeere und Holunder zu schätzen wissen? Weit über 100 Insektenarten nutzen Schlehe, Weißdorn und Wildrosen als Futterpflanze oder zur Vermehrung. Auf der optisch eher uninteressanten Salweide hat man sogar über 200 unterschiedliche Insektenarten beobachtet! Entscheidend ist die Anpflanzung heimischer Wildsträucher. Denn der Wert von ‚Exoten‘ für unsere heimische Tierwelt ist bedeutend geringer. Feldgehölze in der Landschaft haben eine äußerst wichtige Funktion als Lebensadern. Wallhecken und Knicks bieten Nist- und Nahrungsstätte für zahlreiche Singvögel, etliche Kleinsäuger wie etwa Igel und viele Amphibien nutzen die oft dornigen Gehölzstreifen als Unterschlupf und sicheren Verbindungsweg zwischen Waldstücken, Gewässern und anderen Lebensräumen. Eine Vielzahl von Insekten sucht heimische Wildsträucher gezielt zur Nahrungssuche und zur Eiablage auf.
Foto: ta / Text: NABU