Hilfe für eine Hummelkönigin rettet einen ganzen Staat

REGION (red).

Erdhummelkönigin mit Krokuspollen – Foto: Helge May

Während bei den Honigbienen immer auch einige Arbeiterinnen den Winter überleben, sterben bei den Hummelnvölker im Herbst alle Tiere – bis auf die bereits begattete Jungkönigin. Sie sucht im zeitigen Frühjahr einen Nistplatz, um dort ein neues Volk zu gründen. Dazu werden Totholzhaufen, Steinspalten und Mäuselöcher gründlich inspiziert, manchmal auch Vogelnester oder gar Hausisolierungen. Auch ein vom Menschen gebauter Hummelkasten wird gern angenommen. „Die Jungkönigin zehrt zunächst noch von Nahrungsvorräten aus dem Vorjahr, den sie in ihrem Honigmagen eingelagert hat“, erklärt Matthias Freter, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. „Bald aber sind die Vorräte aufgebraucht und dann ist es wichtig, dass rechtzeitig und in ausreichendem Maß nektarspendende Blüten zur Verfügung stehen.“ Zur Entwicklung der Eierstöcke frisst die Königin außerdem auch Blütenpollen. Schlechtwetterphasen machen der Jungkönigin stark zu schaffen, denn viele Pflanzen öffnen dann ihren Blüten nicht. Es droht ihr der Hungertod. Hier können Sie aktiv werden!

Das können Sie tun: Findet man eine entkräftete Hummelkönigin im Garten oder auf der Terrasse, lässt sich dem Tierchen recht einfach helfen: „Man kann Ihre Majestät mit bloßen Händen oder einem Stück Papier vorsichtig aufheben. Dann sollte man einen halben Teelöffel Zucker in etwas lauwarmem Wasser auflösen und dem Tier per Löffel anbieten. Innerhalb einiger Minuten kann sich die Hummel mit ihrem langen Saugrüssel mit bis zu einem Drittel Teelöffel Energie betanken“, erläutert Freter. Wer also jetzt im Frühjahr einer Hummelkönigin hilft, rettet nicht nur ein einziges Tier, sondern gleich einen ganzen, noch im Entstehen begriffenen Hummelstaat! Und um zu verhindern, dass Hummeln in Ihrem Garten keine Nahrung finden, legen Sie doch einfach eine hummelfreundliche Wiese an!

Foto: Helge May