„Höchstgrenze von einer Millionen Flüchtlingen pro Jahr wäre richtig“

Hauptredner beim traditionellen Golterner Neujahrsempfang war heute Bürgermeister Marc Lahmann

IMG_9537GROßGOLTERN (ta). Zum traditionellen Neujahrsempfang der ehemaligen Gemeinde Goltern konnten heute die einladenden Ratsvertreter rund 50 Gäste im Sportheim begrüßen. Hauptredner war diesmal Bürgermeister Marc Lahmann, der zunächst darüber informierte, dass die Sanierung der Hauptstraße noch nicht in diesem Jahr erfolgen könne, da zunächst noch die Kanäle inspiziert werden müssten. Positiv sei hingegen, dass sowohl die Albert-Schweitzer-Grundschule als auch die angrenzende Sporthalle erneuert werden könnten. Toll sei aber auch das Engagement der Eckerder Blauröcke, durch das der Neubau des Feuerwehrhauses erst möglich geworden sei.

IMG_9536 Dann richtete der Verwaltungschef den Blick auf den anhaltenden Zuzug von Flüchtlingen. Es handele sich um eine große Herausforderung, bei der niemand sagen könne, wie viele noch kämen. Gleichzeitig wendete sich Lahmann ausdrücklich gegen das Schüren von Vorurteilen gegenüber Asylsuchenden. Darunter seien „viele arme Schweine“, denen nichts anderes übrig geblieben sei, wegen des Krieges in Syrien ihre Heimat zu verlassen. Diese Menschen bräuchten nun Unterstützung und auch die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren. Barsinghausen habe die Unterbringung der Flüchtlinge bislang recht gut gemeistert. Zudem gäbe es in der Deisterstadt eine große Spendenbereitschaft, die leider aufgrund von rechtlichen Vorgaben ebenfalls mit einem großen verwaltungstechnischen Aufwand verbunden seien. Deutliche Kritik richtete Lahmann an die Adresse des Bundes, der schlichtweg zu spät auf die Situation in den Kommunen reagiert habe. „Wenn die Kommunen so arbeiten würden, würde es massenhaft Obdachlosigkeit geben“, so Lahmann, der den Bund zu verstärkten Anstrengungen im Bereich des sozialen Wohnungsbaus aufforderte. Wichtig für die zugewanderten Menschen sei aber auch das Erlernen der deutschen Sprache, hier habe die Bundesrepublik bei früheren Einwanderergenerationen einiges versäumt. Auch damit sich viele Flüchtlinge nicht umsonst auf den gefahrvollen Weg über das Mittelmeer nach Deutschland machten, sei eine denkbare Obergrenze von rund einer Millionen Asylbewerbern pro Jahr der richtige Weg, sagte Lahmann.

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IMG_9534Foto: ta