Höhere Preise erwartet: Kartoffelbauern fehlt ein Viertel der Ernte

REGION (red).

Mit deutlich gebremsten Ertragserwartungen haben Niedersachsens Ackerbauern die Ernte der Hauptlagersorten bei Kartoffeln begonnen. „Im vergangenen Regenjahr haben wir eine sehr große Ernte mit Vermarktungsproblemen eingefahren, in diesem Jahr fehlen die Erträge“, schildert Thorsten Riggert vom Bauernverband Nordostniedersachsen. Die Lüneburger Heide ist das Haupterzeugungsgebiet für Kartoffeln. Die Landwirte hier verfügen zumeist über eine Feldberegnung, davon profitiert normalerweise in Trockenjahren auch die Kartoffel. „Bei der außergewöhnlichen Trockenheit und Hitze des Sommers 2018 haben wir mit der Beregnung nur noch Totalverluste verhindern können“, erklärt Riggert. Nicht nur Kartoffeln, auch Getreide, Rüben und Mais waren auf zusätzliche Wassergaben angewiesen, als Instrument der Ertragssicherung konnte das zusätzliche Nass nicht mehr genutzt werden. Die Kartoffelbauern müssen damit ähnlich wie bei allen Ackerbaukulturen und auch Futter ihre Ernteerwartungen daher nach unten korrigieren. Im vergangenen Jahr wurden landesweit etwa 5,5 Mio. Tonnen (t) Kartoffeln geerntet, bundesweit erreichte die Erntemenge 11,7 Mio. t. Aktuelle Ertragsprognosen der Europäischen Union gehen von deutlichen Ertragseinbußen bei Kartoffeln aus, Deutschland soll danach besonders hoch betroffen sein. Mit Durchschnittserträgen von um die 35 Tonnen je Hektar (t/ha) würde der Rückgang etwa 25 Prozent betragen. So wenig Kartoffeln wurden zuletzt in den Jahren 1994 und 1995 geerntet. Die geringeren Erträge und der deutlich gestiegene Aufwand müssen sich für die Landwirte in deutlich höheren Preisen niederschlagen.

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