REGION/NIEDERSACHSEN (red).
Zu den aktuellen Protesten der Bewegung „Land schafft Verbindung“ (LsV) äußern sich Volker Hahn und Dr. Holger Hennies, Vorsitzende des Landvolks Hannover, wie folgt: „Der Protest zahlreicher Bäuerinnen und Bauern vor den Lagern einzelner Lebensmittelhändler ist nur verständlich und zeigt, welch massiver wirtschaftlicher Druck auf den bäuerlichen Familienbetrieben lastet: die Marktmacht der vier großen Lebensmittelhändler und der durch Corona und die Afrikanische Schweinepest ausgelösten Preisverfall bei Milch und Fleischprodukten haben viele Betriebe an ihre wirtschaftliche Belastungsgrenze gebracht. Um landwirtschaftlichen Betrieben wieder Sicherheit und eine Perspektive zu bieten, sind aus unserer Sicht folgende drei Punkte dringend notwendig:
- Die Umsetzung der europäischen Richtlinie über unlautere Handelspraktiken (UTP-Richtline), um unfaire Lieferbedingungen zu verbieten und ein Verhandeln „auf Augenhöhe“ zu ermöglichen.
- Die konsequente Kennzeichnung von Produkten in Bezug auf Haltungsbedingungen und Herkunftsland, um Vertrauen und Transparenz zu schaffen und bewusste Verbraucherentscheidungen zu ermöglichen.
- Der finanzielle Ausgleich für zusätzliche Leistungen der Landwirte wie in der Borchert-Kommission vorgesehen: Finanzielle Unterstützung beim grundlegenden und langfristigen Umbau der deutschen Nutztierhaltung. Höhere Standards bedingen höhere Preise!
Verbraucherinnen und Verbraucher können unsere Landwirtschaft unterstützen, indem sie ihre Entscheidungsfreiheit nutzen, um sich über Produktionsbedingungen und -herkunft zu informieren, ihr Bewusstsein beim Kauf von Lebensmitteln schärfen und landwirtschaftliche Familien vor Ort durch den Kauf regionaler Produkte unterstützen.“