Holocaust-Gedenktag: Barsinghausen erinnert an die Opfer des NS-Terrors

BARSINGHAUSEN (ta).

Zum 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz haben sich am heutigen Holocaust-Gedenktag zahlreiche Bürger, Ratspolitiker und Mitglieder der Siegfried-Lehmann-Stiftung versammelt, um am Gedenkstein zwischen Rathaus und Kirche an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors zu erinnern.

Bürgermeister Henning Schünhof, der abschließend einen Kranz niederlegte, sagte in seiner Rede, angesichts der Gräuel seien Worte nur schwer zu finden. Wie sei es möglich gewesen, dass sowas passiert sei, fragte Schünhof auch mit Blick auf die Täter. Diese seien nämlich nicht als potentielle Mörder geboren worden, daher sei die Veranschaulichung der Biografien wichtig. Im Zuge des Faschismus seien sprachliche Begrifflichkeiten in einen anderen Kontext gestellt oder gänzlich verfälscht worden. Zudem hätten Angst und Vorwürfe den damaligen Diskurs bestimmt, wobei diese Tendenzen nicht erst 1933 ihren Anfang genommen hätten. Zudem erinnerte der Bürgermeister auch an heutige Verschwörungstheorien und Entwicklungen – Brutstätten seien vor allem die sozialen Medien, wo sich extreme Positionen zumeist ohne Kontrolle verbreiteten. Von sprachlichen Äußerungen bis zu Taten sei es ein weiter Weg, aber schon mit Sprache könne gespalten und ausgegrenzt werden. Schünhof warb fürs aufmerksame Zuhören und einen wertschätzenden Umgang untereinander, so könne man entgegenwirken, dass sich sowas wie der Holocaust wiederhole.

Fotos: ta