BARSINGHAUSEN (red).
Sichtlich angefressen verließ HVB-Coach Jürgen Löffler die Glück-Auf-Halle Barsinghausen nach dem Punktspiel seiner Mannschaft am Dienstag gegen die SG Börde. Nach einer insgesamt äußerst enttäuschenden Leistung unterlagen die Deisterstädter mit 22:27 (11:15) und müssen nun den Blick wieder in die untere Tabellenhälfte der Oberliga Niedersachsen richten. Die HVBer konnten über die gesamte Spielzeit nicht nur die Ausfälle einiger wichtiger Spieler nicht kompensieren, nein, auch die Einstellung schien an diesem Abend offensichtlich nicht zu stimmen. Viel zu passiv im Angriff, ohne Druck auf die Abwehr und dann erneut eine viel zu große Zahl von Fehlwürfen und technischen Fehlern. „Man könnte meinen, dass da bei einigen Spielern Moos angesetzt hat, so langsam waren sie!“ fand Löffler doch drastische Worte nach Spielschluss. Die Gäste, keinesfalls eine Übermannschaft, ging ihrerseits schnell in Führung, bauten diese langsam und stetig aus. Die HVB-Abwehr stand zwar nicht immer sicher, doch an ihr lag es nicht, dass das Spiel letztlich verloren wurde. Nachdem mit 11:15 aus Barsinghäuser Sicht die Seiten gewechselt wurden, kämpften sich die HVBer bis zu 49.Minute auf 19:21 heran, vergaben dann leider mehrere Gegenstöße und kassierten unnötige, weil dumme, Zeitstrafen. Das nutzten die routinierten Gäste, die ihrerseits den Vorsprung wieder ausbauten und am Ende verdient die Punkte mit nach Hause nahmen. Die nur knapp 100 Zuschauer an diesem Abend konnten schon beim Aufwärmen beobachten, wie unterschiedlich motiviert die beiden Teams waren. Die Gäste wussten, dass sie unbedingt gewinnen mussten, um aus der Gefahrenzone heraus zu kommen, und gingen konzentriert zur Sache. Beim HVB schien dagegen schon hier die Einstellung nicht so zu sein, dass die Mannschaft die Punkte am Deister behalten will. Möglich wäre ein Erfolg auf jeden Fall gewesen, selbst in dieser Aufstellung. Und so kam es, dass am Ende die Gäste jubelnd durch die Halle hüpften und die Barsinghäuser schnell die Kabine aufsuchten. Nach Aussage Löfflers wird es beim nächsten Training wohl einige klärende Worte geben. Der HVB spielte an diesem Abend mit Daseking und Brauner im Tor, Zimmermann (5), Dreyer (5), Gogol (2), Strulik (1), Schart, Löffler, Narten, Schulze Schwering (4), Graafmann (3), Schulze (1) und Kunze (1). Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt den HVBern jedoch nicht. Schon am kommenden Sonntag, 10.04.2016, geht es weiter. Dann ist um 17.00 Uhr der Anwurf in der Glück-Auf-Halle zum Spiel gegen den Bundesliganachwuchs von Eintracht Hildesheim. Und hier sind die Vorzeichen ähnlich wie am Dienstag. Hildesheim befindet sich derzeit auf einem Abstiegsplatz und muss unbedingt punkten, möglichst doppelt, um den Anschluss an die rettenden Plätze nicht zu verlieren. Die Hildesheimer, die immer eine Mischung aus der Bundesliga-A-Jugend und jüngeren Spielern der I. Herren darstellen, werden alles geben, um die Klasse zu halten. Und da die I. Herren als auch die A-Jugend bereits am Samstag ihre Spiele haben, dürfte die Eintracht gegen den HVB mit der vermeintlich stärksten Mannschaft auflaufen. Und das bedeutet viel Tempospiel und eine wahrscheinlich offensive und bewegliche Abwehr der Gäste. Keine guten Vorzeichen also für den HVB, der auf den gleichen Kader zurückgreifen muss wie gegen die SG Börde. Alternativen sind aktuell nicht in Sicht. Bleibt also nur zu hoffen, dass Löffler die richtigen Worte findet und die Mannschaft mit einer deutlich veränderten, besseren Einstellung in die Begegnung gehen wird. Doch für einen Erfolg ist die Unterstützung der heimischen Fans ganz wichtig. Natürlich ist eine Leistung wie am Dienstag nicht schön, aber die Mannschaft hat in der Vergangenheit schon gezeigt, dass sie auch besseren Handball spielen kann. Und da will sie auch wieder hin, benötigt dafür jedoch auch die Hilfe von der Tribüne.