HVB-Damen ziehen nach Bruch im Spiel den Kürzeren

BARSINGHAUSEN (red).

Mit einem Kontrahenten der besonderen Art hatten es die III. Handballdamen des HV Barsinghausen im Gastspiel beim RSV Seelze II zu tun. Gemeint sind hier allerdings nicht die Akteurinnen des RSV, die das Spiel am Ende verdient mit 25:20 (6:8) für sich entscheiden konnten und dem Team von Spielertrainerin Nadine Schaefer die vierte Saisonniederlage beibrachten. Vielmehr handelt es sich um ein nicht sichtbares Phänomen, dass HVB-Betreuer Martin Naskowiak kurz nach dem Seitenwechsel ausgemacht hatte. „Wir hatten einen unsichtbaren Bruch im Spiel. Warum, weiß ich ehrlich gesagt nicht“, gab Naskowiak nach dem Spiel zu Protokoll und lieferte damit unfreiwillig den Vergleich zum bekannten Detektivtrio „Die drei Fragezeichen“, die es in Folge 38 ebenfalls mit einem unsichtbaren Gegner zu tun hatten.

Für die Barsinghäuserinnen hatte die Partie zunächst gut begonnen. Irgendwie merkte man den HVB-Spielerinnen an, dass sie sich am Wochenende zuvor in der Eishalle Lauenau einiges vom Schlittschuhsport abgeschaut hatten. Nadine Schaefer hatte dort als Leiterin der Eisrevue mit zahlreichen Kufenprotagonisten das Musical Harry Potter aufgeführt und wurde von ihren Spielerinnen mit einem Besuch an der Bande überrascht. Mit Plakat und guter Laune verfolgte die HVB-Delegation die ansehnliche Darbietung mit den vielen beweglichen Fahr- und Sprungelementen. „Das war eine tolle Aktion“, freute sich Nadine Schaefer über ihre klatschfreudigen Überraschungsgäste. Beweglich und agil präsentierten sich vor etwa zwei Dutzend Zuschauern in Seelze zunächst auch die nun wieder auf Handball eingestellten HVB-Damen. Die Gastgeberinnen waren zwar erwartet kampfstark und mühten sich nach Kräften, die Barsinghäuserinnen verteidigten jedoch geschickt und hatten mit Mareike Schmerbach einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Zur Pause leuchtete ein knapper aber durchaus verdienter 8:6-Vorsprung für die Gäste auf der Anzeigentafel.

Auch nach dem Wechsel ging es für den HVB zunächst stabil weiter und die Führung hatte bestand, bis beim Stand von 12:9 (37.) der „unsichtbare Bruch“ erfolgte. Mit einem 4:0-Lauf gingen die Seelzerinnen gegen die urplötzlich konzeptlosen HVB-Damen mit 13:12 in Front (43.). „Wir haben nicht mehr getroffen, wurden hektisch und hatten plötzlich viele technische Fehler im Spiel. Außerdem haben wir die Seelzer Kreisläuferin nicht in den Griff bekommen“, haderte Nadine Schaefer mit der unerklärlichen Spielwende. Warum der Einbruch kam, blieb auch für Martin Naskowiak weiterhin ein Geheimnis. „Ich kann es nicht erklären, bei uns ging auf einmal nix mehr“, berichtete Naskowiak, der noch versuchte, sein Team mit einer Auszeit wieder auf Kurs zu bringen. Die Dienstbesprechung fruchtete zunächst allerdings nicht und die Deisterstädterinnen fielen gegen eine gut organisierte RSV-Mannschaft gar auf 15:20 zurück (52.). Erst in der Schlussphase hatten die HVB-Damen wieder besseren Zugriff und konnten durch Tanja Emme auf 20:23 (57.) verkürzen. „Wir hatten dann sogar noch Chancen, um weiter heran zu kommen“, berichtete Naskowiak. Letztlich mussten sich die HVB-Damen am Ende aber mit der auch in der Höhe verdienten Niederlage abfinden. Sollte es im letzten Saisonspiel gegen die HSG Loccum/Stolzenau am 23. März (Anwurf ist um 16.15 Uhr in der Glück-Auf-Halle) wieder einen unsichtbaren Bruch im HVB-Spiel geben, reicht vielleicht eine kurze Erinnerung an die drei Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews. Das Trio hat bisher auch in aussichtslosen Situationen immer weiter ermittelt und bisher jeden Fall gelöst. Und somit also auch den Fall mit dem unsichtbaren Gegner.

HV Barsinghausen III: Mareike Schmerbach, Sandra Kopytziok; Beate Koch, Martina Heine, Svenja Trapphagen (3), Kathrin Naskowiak (1), Tanja Emme (5), Inga Neumeister (1), Anita Mitschke, Mira Hoffmann (3/1), Sophie Minkmar, Diana Helmstedt (4/1), Nadine Schaefer (3/2).

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