HVB-Spieler sind heiß auf das Derby gegen Großenheidorn

BARSINGHAUSEN (red).

Die Barsinghäuser Abwehr – hier im Hinspiel – muss am Sonnabend zupacken.

Die Duelle zwischen dem HV Barsinghausen und dem MTV Großenheidorn haben eine lange Tradition. Heute Abend (19.15 Uhr) treffen sich beide nach über drei Jahren mal wieder in der Barsinghäuser Glück-Auf-Halle. „Derbys sind immer etwas Besonderes“, betont HVB-Teammanager Julian Frädermann. Diese besondere Stimmung war in der abgelaufenen Trainingswoche zu spüren. „Die Jungs haben Gas gegeben“, betont Frädermann. Das Hinspiel gewann der MTV mit 26:23, doch schon am ersten Spieltag sahen knapp 400 Fans in der Wunstorfer Aue Halle ein enges Spiel, in dem die Barsinghäuser in Reichweite eines Punktgewinnes waren. Damals konnte man sich aufgrund einer zu hohen Zahl an technischen Fehlern nicht belohnen. Das wollen die Gastgeber heute nachholen. „Wir rechnen uns etwas aus“, betont Frädermann und richtet einen Appell an die Zuschauer: „Dafür brauchen wir unsere Fans. Gerade in solchen Spielen muss noch mehr von der Tribüne kommen.“ Frädermann sieht die Seeprovinzler als leichter Favorit. Die aktuelle Situation beim Gegner sei allerdings schwierig einzuschätzen. Fest steht: Nach der Entlassung von Trainer Marc Siegesmund ist die Mannschaft in der Bringschuld besseren Handball zu spielen, als in der Vorrunde. Die Partie gegen die TSV Burgdorf III lief noch nicht nach den Vorstellungen des neuen Trainerduos. „Wir waren nicht zufrieden“, betont Maximilian Wölfel, der zu Jahresbeginn mit Stefan Alsmeyer übernahm. Wegen Bandscheibenproblemen musste Wölfel („ich wollte mich nicht operieren lassen“) seine Karriere vor drei Jahren beenden. Nach sechs Monaten merkte der 33-Jährige, der eine Barsinghäuser Vergangenheit hat und von 2006 bis 2008 an der Bergamtstraße spielte, dass „mir etwas fehlt“ und startete einen Aufruf bei facebook, wer einen Trainer sucht. „Innerhalb von zwei Stunden platzte mein Mail-Postfach“, erzählt Wölfel, der nach einer Station bei der HSG Langenhagen im Sommer beim MTV landete. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach zweieinhalb Jahren Trainer  in der Oberliga auf der Bank sitze.“ Heute Abend kommt es zum Taktikduell mit seinem ehemaligen Coach Stefan Wyss, der die Barsinghäuser in der 2006/2007 zum Aufstieg in die damalige Regionalliga führte. Einen Vergleich maßt sich Wölfel nicht an. Auf dem Papier sei es ein Duell der Trainer, „aber wir bewegen uns in einer anderen Sphäre. Ich bin ja nur reingeschubst worden. Von Stefan kann man eine Menge lernen.“

Die beiden Trainer eint indes, dass sie mit personellen Problemen zu kämpfen haben. HVB-Rückraumspieler Lukas Müller hatte sich nach einem Kahnbeinbruch eine Rückkehr im Januar vorgestellt – die wird sich verzögen. Bei den Gästen steht ein Fragezeichen hinter Jonathan Semisch, der nach ausgeheiltem Meniskusriss zuletzt mit Rückenproblemen passen musste. „Ich hoffe, dass er spielen kann“, sagt Wölfel. Geschenke will der Coach an alter Wirkungsstätte nicht verteilen: „Ich möchte gern einen Sieg und ein gutes  Spiel.“ Für einen könnte der frühere Barsinghäuser Kreisläufer doch eine Kleinigkeit dabei haben – den Barsinghäuser Kult-Betreuer Alfons Dreger. „Er ist eine Legende und die gute Seele in Barsinghausen. Ein Supertyp“, schwärmt Wölfel. Die Barsinghäuser Frauen wollen am Sonntag (15.15 Uhr) bei der HSG Hannover West ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte festigen. Die Aussicht Anschluss ans obere Tabellendrittel zu finden interessiert Trainer Jürgen Löffler nicht: „Wir wollen weiter Punkte hamstern.“ Das Hinspiel ging erst in den letzten Minuten unglücklich verloren. Löffler ist überzeugt, „dass wir besser aussehen.“ Die Männer des TuS Empelde haben am Donnerstag das Nachholspiel gegen den MTV Großenheidorn mit 23:22 (10:11) gewonnen. In einem von den Abwehrreihen dominierten Spiel traf Torben Richter zwei Sekunden vor Schluss zum Sieg. Über 60 Minuten schenkten sich beide Mannschaften nichts und die Führung wechselte im Minutentakt. Der frühere Barsinghäuser Phil Konopka (7 Tore) und Paul Schuler (6) waren die erfolgreichsten Schützen des MTV, für die „Lila-Weißen“ zielten Richter (5) sowie Maik Hoffmann (4) und Alexander Meyer (4/2) am besten.

Foto: Uwe Serreck