Igelschutz im Herbst: Stadt ruft zur Rücksichtnahme im Straßenverkehr auf

BARSINGHAUSEN (red).

In den Abend- und Nachtstunden sind derzeit in vielen privaten Gärten und auch immer wieder auf den Straßen wandernde Igel zu beobachten. Die Suche nach geeigneten Quartieren für den Winterschlaf hat in diesem Herbst mit den sehr warmen Tagen und Nächten erst mit Verzögerung begonnen, sodass viele Tiere sogar noch Mitte November unterwegs sind. Dabei kommt es im Straßenverkehr in den Abend- und Nachtstunden aus Sicht der Verwaltung leider immer wieder zu Unfällen, die für den einzelnen Igel meist tödlich enden. So liegen zum Beispiel für die Wennigser Straße in Egestorf einige aktuelle Hinweise für solche Fälle vor. Daher werden autofahrende Verkehrsteilnehmende in diesen Wochen um erhöhte Rücksichtnahme gebeten. Barsinghausens Umweltschutzbeauftragter Michael Barth erklärt dazu den Hintergrund: Eine Igelin wirft einmal im Jahr etwa zwei bis acht Junge. Die meisten Igelbabys werden in den Monaten August und September geboren und sind je nach Witterung und Nahrungsangeboten im Herbst noch recht klein. Für den Winterschlaf bauen sie sich ein kugelförmiges Schlafnest unter Hecken und Reisighaufen, in Hohlräumen unter Gartenhäusern und Holzstapeln. Als Nistmaterial dient reichlich Herbstlaub und kleines Astwerk. Interessierte Igelfreundinnen und Freunde können diesen Tieren mit geringem Aufwand im eigenen Garten Überwinterungsquartiere schaffen. Diese sollten möglichst nicht in feuchten Bereichen liegen, wo sich Regenwasser sammelt, sondern an trockeneren Stellen. Weitere Informationen sind zum Beispiel bei der Igelberatung Hannover-Süd, dem Naturschutzbund oder dem örtlichen Tierschutzverein erhältlich.

Foto: ta