Heute fand im Zechensaal die Auftaktveranstaltung mit Vertretern aus Springe, Wennigsen Gehrden und Barsinghausen statt / Ziel ist der Erhalt von EU-Fördergeldern
BARSINGHAUSEN (ta). Heute fand im Zechensaal eine dieser Veranstaltungen statt, bei der die meisten Teilnehmer erst einmal nach dem roten Faden suchen mussten, manche hatten aber auch am Ende noch nicht den Sinn des Treffens durchschaut. Auch die anwesenden Pressevertreter mussten sich zunächst erst mal ein Bild von dem etwas verwirrenden Prozedere der Auftaktveranstaltung zur „ILEK Calenberger Land“ machen.
Auf den Punkt gebracht: es geht um die Chance, EU-Fördergelder für den ländlichen Raum zu erhalten, wobei aber gar nicht klar ist, wie groß der Schluck aus der Pulle sein könnte. Vor diesem Hintergrund haben sich die Kommunen, Springe, Wennigsen, Gehrden und Barsinghausen, für den alle sieben Jahre stattfindenden Wettbewerb um die Fördergelder zur Region Calenberger Land zusammengeschlossen, um genauso wie 64 andere teilnehmende Regionen ein Konzept für die integrierte ländliche Entwicklung (ILEK) zu erarbeiten. Dieses Konzept muss bis zum 10. Januar kommenden Jahres vorliegen, 44 Regionen werden dann als ILE-Regionen anerkannt.
Barsinghausens Bürgermeister Marc Lahmann betonte denn auch in seiner Begrüßung der rund 130 Teilnehmer die Chancen, die der Wettbewerb mit sich brächte. Von entscheidender Bedeutung werde dabei die Bürgerbeteiligung sein, sagte er.
Gudrun Viehweg vom Planungsbüro Amtshof Eicklingen, das die Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes fachlich begleitet, sagte, Förderungen durch die Europäische Union seien ein gutes Instrument um EU-weit gleichwertige Entwicklungen zu erreichen. Von entscheidender Bedeutung, um in den Genuss des Geldsegens zu kommen, seien dabei das jeweilige Konzept und die Leuchtturmprojekte, die die Regionen erarbeiteten, so Viehweg. Als Pluspunkte des Calenberger Landes stufte sie die gute Verkehrsanbindung, die Bemühungen um den Klimaschutz und den Erholungscharakter der Region ein, Schwächen seien hingegen der zu erwartende Bevölkerungsrückgang, der hohe Flächenverbrauch und die hohe Belastung der kommunalen Haushalte.
Norbert Lütke vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser formulierte es so: Ziel sei es, die Einzelmaßnahmen der Kommunen zu bündeln und Netzwerke zu schaffen. Herausgearbeitet werden müsse das Besondere der Region Calenberger Land. Im Fall der erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme könne dann mit ILEK beispielsweise Wegzügen in die Landeshauptstadt entgegengewirkt werden. Neben der EU-Förderung winke aber auch ein regionales Raummanagement, so Lütke.
Zu behandeln hatten die Teilnehmer vorgegebene Themen (s. Foto), die in den Arbeitskreisen Naherholung, Tourismus und Natur, demografischer Wandel sowie Klima- und Umweltschutz einführend erörtert wurden. Zuvor wurden dabei per Abstimmung Handlungsschwerpunkte festgelegt. In den kommenden Tagen finden dann weitere Sitzungen der Arbeitskreise in den beteiligten Kommunen statt.