In 2015 dürfte sich die städtische Finanzlage deutlich eintrüben

Fachdienstleiter Stefan Müller stellt den zweiten Finanzbericht für 2014 und den Ausblick für das kommende Jahr vor

Stefan Müller.BARSINGHAUSEN (ta). Im Ausschuss für Verwaltungssteuerung, Gleichstellung und Rechnungsprüfung stand heute Abend inbesondere die städtische Finanzlage im Blickpunkt. Ausführlich erläuterte Fachdienstleiter Stefan Müller zunächst die Entwicklung im laufenden Haushaltsjahr. 91 Prozent der Konsolidierungsmaßnahmen seien inzwischen umgesetzt worden. Zudem drehe die Verwaltung jeden Euro um, um die Sparziele in den einzelnen Ressorts zu erreichen, so dass beispielsweise die Summe der Aufwendungen erstaunlich gering ausfalle.

Im Rahmen des zu Erwartenden bewegten sich die Erträge und Einnahmen aus Steuern, wobei sich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer exorbitant gut darstellten. Gut entwickelt hätte sich auch die Vergnügungssteuer, gleichwohl bleibe die Einkommenssteuer nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle der Stadt, so Müller. Die Liquidität liege mit 4,6 Millionen Euro über den Planungen, gleichzeitig hätten in 2014 fast keine Liquiditätskredite aufgenommen werden müssen.

Sehr viel sorgenvoller blickt der Finanzfachmann da schon auf 2015. Zu Buche schlagen würden dann nicht nur anstehende Investitionen, wie Regenwasserkanalsanierungen oder der Neubaubeginn der Wilhelm-Stedler-Schule. Das große Problem im kommenden Haushaltsjahr bestehe in den geringeren Zuweisungen aus dem Finanzausgleich. Dies rühre daher, dass Barsinghausen inzwischen als steuerstarke Kommune eingestuft werde, außerdem sei die landesweite Steuerentwicklung mit großen Fragezeichen versehen, so dass am Ende noch weniger Geld zu verteilen sein könnte. Insgesamt werde sich die Finanzlage deutlich verschlechtern, prognostizierte Müller. Ziel bleibe aber im Rahmen des Zukunftsvertrages einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, daher gäbe es keine Spielräume für zusätzliche Investitionen. Zwar erwarte man für Barsinghausen einen Anstieg bei den Gewerbesteuereinnahmen, gleichzeitig werde aber eben diese Stärke dazu führen, dass 35 Prozent der städtischen Steuereinnahmen an die Region abgeführt werden müssten. Vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen hofft Müller, dass die Zinsen weiterhin auf niedrigem Niveau bleiben.

 

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