Initiative will den Ausbau der erneuerbaren Energie in Barsinghausen voranbringen

BARSINGHAUSEN (red).

Der Ausbau der Erneuerbaren tritt in Barsinghausen seit Jahren fast auf der Stelle, der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Stromverbrauch erreicht in Barsinghausen gerade einmal ca. 17,5% im Jahresdurchschnitt (Quelle: energiemonitor.avacon.de/barsingausen). Die größten Beiträge liefern nach wie vor der Windpark nördlich von Ostermunzel und die PV-Freiflächenanlage in Groß Munzel. Größte Verbraucher sind Industrie- und Gewerbebetriebe mit ca. 70%. Um den Ausbau der Erneuerbaren schneller voran zu bringen, haben sich zunächst neun BürgerInnen aus der Stadtgesellschaft von Barsinghausen zu einer losen Initiative „Basche Erneuerbar“ zusammengeschlossen. Dazu die beiden Initiatoren Gerd Köhler und Udo Sahling (BUND): „Inzwischen hat wohl fast jeder gemerkt, auf welche Klimakatastrophe wir zusteuern. Wir wollen mit unserer Initiative das Thema Erneuerbare an alle Barsinghäuser herantragen und klar machen, dass nur durch den schnellen und massiven Einsatz der Erneuerbaren die Klimaschutzziele noch erreicht werden können und die Stromversorgung auf Dauer gesichert werden kann. Pastorin Elke Pankratz-Lehnhoff ergänzt: „Wie viele andere wünsche ich mir, dass wir endlich von fossilen Energieträgern loskommen, die uns, vor allem aber unsere Kinder, vor nicht mehr zu bewältigende Herausforderungen stellen. Als Christin sehe ich in unserem Umgang mit unseren Ressourcen eine Missachtung der Schöpfung.“

Der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energiequellen stellt eine echte Herausforderung auf allen Ebenen dar. Und Michael Pöllath fügt als überzeugter Gewerkschafter hinzu: „Klimaschutz und Energiewende können nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen einbezogen und beteiligt werden. Dies könnte gut in Form einer Genossenschaft organisiert werden.“ Die Region braucht im Durchschnitt ca. 2,5% der Regionsfläche für die Windenergienutzung, um bis 2035 klimaneutral zu werden. „Um den Ausbau der Windenergienutzung sowie von großen PV-Anlagen voranzubringen, brauchen wir die Landwirtschaft mit ihren Flächenpotenzialen“, sagt Arnd von Hugo und weiter: „Da möchte ich als Vorstand des Landvolks Hannover e.V. gerne helfen, dass die notwendigen Flächen zur Verfügung gestellt werden und auf diese Weise auch ein Beitrag geleistet wird, Ökonomie und Ökologie miteinander zu versöhnen.“ Der neue gesetzliche Rahmen gibt dafür Rückenwind. Denn zukünftig können Windenergieanlagen sowohl in Landschaftsschutzgebieten wie auch im Forst geplant werden. Das dürfte auch die Diskussion um entsprechende Flächenausweisungen in Barsinghausen neu beleben.

Auf einen weiteren Aspekt weist Frederik Küting als aktiver Energieberater hin: „Alle können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sei es durch eine PV-Anlage auf dem Dach, durch Dämmung des Hauses oder auch durch Anpassung des Verbrauchsverhaltens“ und Berthold Kuban ergänzt als Vorsitzender des Sportrings, „dass die meisten Vereine bei den rasant steigenden Strompreisen froh wären, wenn sie mit einer PV-Anlage in der Lage wären, einen möglichst großen Teil ihres Strombedarfes selbst zu erzeugen.“ Dabei sollen die bisher vorhanden Aktivitäten von Privatpersonen, Verwaltung und Klimaschutzagentur in möglichst hohem Maße verstärkt werden. „Unser Ziel ist es, die Stromversorgung in Basche bis zum Jahr 2026 rechnerisch komplett auf Erneuerbare umzustellen,“ so Elke Steinhoff als Vorsitzende des NABU-Ortsverbandes. Das ist eine echte Herausforderung und kann nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen mitmachen, ob als Hausbesitzende, MieterInnen oder UnternehmerInnen und nicht zu vergessen, Rat und Verwaltung.

Foto: Gerheide Knüttel