Integrationsarbeit soll weiterhin gefördert werden

Beirat erhält 1250 Euro vom ehemaligen „Arbeitskreis Kulturelle Vielfalt“ / Kritik an Abschiebepraxis

BARSINGHAUSEN (ta). Im Rahmen der Sitzung des Integrationsbeirats haben die Mitglieder des im vergangenen Jahr aufgelösten „Arbeitskreises Kulturelle Vielfalt“ (AKVB) die verbleibenden Gelder in Höhe von 1250 Euro an die Beiratsvorsitzende, Rona Popal, übergeben. Damit solle die Integrationsarbeit in Barsinghausen weiter vorangebracht werden, erklärte Wilhelm Wortmann, Gründungsmitglied und langjähriger Sprecher des Arbeitskreises. Dieser war 2004 gegründet worden und hatte sich mit zahlreichen Informationsveranstaltungen und Aktionen, wie der „Interkulturellen Woche“, für ein besseres Miteinander von Einheimischen und Migranten sowie für ein besseres Verständnis zwischen den Kulturen eingesetzt.

In Form einer symbolischen Scheckübergabe unterstützen die Mitglieder des aufgelösten "Arbeitskreises Kulturelle Vielfalt" die Integrationsarbeit des Beirats.

In Form einer symbolischen Scheckübergabe unterstützen die Mitglieder des aufgelösten „Arbeitskreises Kulturelle Vielfalt“ die Integrationsarbeit des Beirats.

Wortmann erklärte, dass der AKVB seinerseits auch Fördergelder vom Bildungsverein „Arbeit und Leben“ erhalten habe und dass eine solche Vereinbarung nun in Bezug auf den Integrationsbeirat aktualisiert werden könne. Zudem überreichte Wortmann eine mehrseitige Chronik des Arbeitskreises. Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete Horst Steven von einem Asylbewerber aus Afghanistan, der seit drei Jahren in Deutschland lebe und sich sehr gut integriert habe. Dieser solle nun abgeschoben werden, aus diesem Grund habe sich der Beirat schriftlich an die Härtefallkommission gewandt, denn in Afghanistan gäbe es nun einmal kein sicheres Leben.

Dies konnte Rona Popal nur bestätigen. Sie war gerade von einem fünfmonatigen Aufenthalt in dem zentralasiatischen Kriegsland heimgekehrt. Von Sicherheit könne auch in der Hauptstadt keine Rede sein, vielmehr seien Selbstmordanschläge und Entführungen an der Tagesordnung. Vor diesem Hintergrund sei die Entscheidung, den Mann in seine umkämpfte Heimat abzuschieben, überhaupt nicht nachvollziehbar, so Popal.

Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2014 sind die weitere Verbesserung einer Willkommenskultur in Barsinghausen, die Intensivierung der Sprachförderung, begleitende Hilfestellungen bei Einschulungen und die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den örtlichen Sportvereinen und Feuerwehren. Hierzu sollen einzelne Arbeitsgruppen gebildet werden. Außerdem seien auch die Vereine eingeladen, an den Beirat heranzutreten. Für die Vermittlung der deutschen Sprache werden wieder neue Sprachpaten gesucht. Interessierte können sich bei Susanne Zeitz, Leiterin des Fachdienstes Soziales, oder beim Beirat melden.

Foto: ta