Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Zahlen – Daten – Fakten

BARSINGHAUSEN/REGION (red).

Barsinghausens Gleichstellungsbeauftragte Susanne Brandts und der Erste Stadtrat Dr. Thomas Wolf werben für die Taschentücher-Aktion anlässlich des internationalen „Tages gegen Gewalt an Frauen“.

Heute ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Dies ist weltweit ein Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und jeder Form von Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen. An diesem Tag wird seit den 1980er Jahren weltweit mit Aktionen auf das Thema aufmerksam gemacht. 1999 haben sich auch die Vereinten Nationen offiziell diesem Gedenktag angeschlossen. Auch heute ist in Deutschland das Thema Häusliche Gewalt immer noch allgegenwärtig . Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) veröffentlichte 2014 erschreckende Zahlen aus einer groß angelegten Studie, die deutlich machten, dass auch in Deutschland 22 % aller Frauen von körperlicher und/oder sexueller Gewalt in Partnerschaften betroffen sind. Psychische Gewalt erleben sogar 50 % aller Frauen. Noch immer ist somit für viele Frauen das eigene Zuhause der gefährlichste Ort. Im Jahr 2018 gab es folgendes Fallaufkommen von weiblichen Opfern häuslicher Gewalt nach Kommunen: (siehe Jahresbericht 2018 des BISS-Verbundes) Dies sind die Zahlen, von denen die Beratungsstellen Kenntnis hatten. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Barsinghausen 42 / Gehrden 26 / Ronnenberg: 66 / Wennigsen: 15 / Springe: 26
In der Region Hannover werden alle Polizeieinsätze bei häuslicher Gewalt an die Beratungsstellen des BISS-Verbundes (Beratungs-Interventions- und Schutzstelle) gemeldet. Dort wird allen betroffenen Frauen über die pro-aktive Kontaktaufnahme Unterstützung angeboten. Die Frauen können sich aber auch direkt an die Beratungsstellen vor Ort wenden. Dies ist in Ronnenberg das Frauenzentrum, Stille Str. 8 in Empelde. Auch viele Frauen aus den anderen südwestlichen Kommunen der Region (Gehrden, Wennigsen, Barsinghausen und Springe) wenden sich an die Beratungsstelle in Ronnenberg, da diese bisher das einzige Angebot für von Gewalt betroffene Frauen in diesem Gebiet ist. Im nächsten Jahr wird das Beratungsangebot für Frauen und Mädchen flächendeckend ausgebaut, so dass es dann in allen Kommunen Angebote für Mädchen und Frauen gibt. In den Kommunen Gehrden und Wennigsen wird das Frauenzentrum Ronnenberg ab Januar mit Außensprechstunden vertreten sein. Für die diesjährige Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen haben sich die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg, Springe und Wennigsen mit dem Frauenzentrum Ronnenberg zusammengetan. Die hohe Dunkelziffer an Gewalttaten im partnerschaftlichen Bereich macht es immer wieder nötig, noch mehr auf die Thematik und die entsprechenden Unterstützungsmöglichkeiten hinzuweisen. Deshalb haben sich die kooperierenden Akteurinnen entschieden, über die Verteilung von leuchtend pinkfarbenen Taschentücherpackungen erneut auf das Thema hinzuweisen. Mit dem Aufdruck „ Wir haben die Nase voll von häuslicher Gewalt“ und mit der Telefonnummer des Frauenzentrums und der Polizei möchten sie alle Bürgerinnen und Bürger erneut für das Thema sensibilisieren und somit auch Hilfe anbieten. Die Taschentücher werden ab heute in den meisten Apotheken der beteiligten Städte verteilt.

Foto: Stadt