REGION (red).
Schon beim ersten Blick unter die Folie sind die Risse in der Oberfläche des Spargeldammes zu sehen, vereinzelt gucken die zarten Köpfe aus dem Boden. Dort streben die Triebe aus der Erde, und genau dort legt der Erntehelfer mit Zeige- und Mittelfinger die Spargelstange frei, setzt das Stechmesser an und kappt den jungen Spross in 30 Zentimetern Tiefe. Dann zieht er das Lieblingsgemüse der Deutschen leicht aus dem sandigen Untergrund. Bevor es weiter zum nächsten Riss im Boden geht, wird die aufgewühlte Erde noch sorgfältig verschlossen und wieder mit der Plane abgedeckt.
Noch bis zum Johanni-Tag am 24. Juni wird in Niedersachsen der Spargel auf diese Weise gestochen und in den Hofläden und Supermärkten frisch angeboten. Dann ist schon wieder Schluss mit dem in diesem Jahr besonders leckeren Saisongemüse. „2023 wird vom Geschmack her ein Jahrhundertspargel geerntet“, sagt Fred Eickhorst, Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer. Er vermutet, dass die Pflanzen im besonders sonnigen Sommer des Vorjahres viel Zucker in den Wurzeln eingelagert haben und der Spargel deshalb in diesem Frühjahr außergewöhnlich gut schmeckt. Auch mit den Mengen sind die Spargelbauern zufrieden. Nach dem durch die Kälte etwas verzögerten Start gibt es nun ausreichende Spargelstangen für alle Kunden im Handel und in der Direktvermarktung, jedoch keine Schwemme. Die Preise sind daher genauso stabil, wie im Vorjahr. „Petrus hat uns die Saison gerettet“, fasst Eickhorst zusammen.
Foto: Landvolk