„Jeder ist seines Glückes Schmied“: Sportring erstellt neues Förderkonzept für den Sport in Barsinghausen

BARSINGHAUSEN (red).

Der Sport genießt in Barsinghausen einen hohen Stellenwert. Nicht umsonst hat die Stadt Jahrzehnte den inoffiziellen Titel „Stadt des Sports“ getragen. Zahlreiche sportliche Erfolge in vielen unterschiedlichen Sportarten haben diesen Anspruch untermauert. Aber nicht nur im sportlichen Bereich sind die Vereine wichtig, auch in der Übernahme von gesellschaftspolitischen Aufgaben spielt der Sport eine immer größere Rolle. Die Politik hat die Bedeutung der Sportvereine mit ihren rund 9.000 Mitgliedern gewürdigt. So werden die 34 im Sportring Barsinghausen organisierten Vereine seit 2019 mit jährlich 240.000 unterstützt. Die immer spürbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels, die steigenden Energiepreise und die allgemeine Teuerung haben allerdings dazu geführt, dass diese Förderung, auch in dieser Höhe, bitter notwendig und teilweise nicht mehr ausreichend ist. Trotzdem hat sich die Politik an den Sportring mit der Forderung gewandt, die bisherigen Vergabemodalitäten der Sportfördermittel
zu überarbeiten. Künftig soll es weniger quantitative (abhängig von der Mitgliederzahl) Förderung geben, dafür aber mehr qualitative (Aktivitäten werden honoriert) Förderung. Ein Wunsch der Politik, den der Sportring sehr gerne aufgenommen hat. In mühevoller und monatelanger Arbeit hat Karl-Heinz Tiemann, ehemaliges Vorstandsmitglied der Sportringes, ein erstes Konzept zur Zukunft der Sportförderung in Barsinghausen erstellt.

In zahlreichen Sitzungen des Gesamtvorstandes wurde das Konzept präzisiert, umformuliert, geändert und gerechnet. Kernaussage des Konzeptes ist, dass es künftig zwei Förderbereiche gibt:
1. Die Basisförderung: Die Basisförderung bezieht sich auf die Anzahl der Mitglieder der Vereine. Je Mitglied gibt es einen festen Betrag. Die Basisförderung beträgt 40 % der Gesamtsportförderung, wobei 25 % auf Jugendliche entfallen und 15 % auf Erwachsene.
2. Die Initiativförderung: Wie es der Name sagt, müssen die Vereine hier initiativ werden. Durch Aktivitäten, Kooperation, Veranstaltungen, Anträge… Dieser Bereich macht 60 % der Gesamtsportförderung aus. Diese 60 % verteilen sich auf die Bereiche
 6 % für Kooperationen mit Schulen oder Vereinen
 5 % für die Ausbildung von Übungsleitern
 2 % für Veranstaltungen (Meisterschaften)
 10 % für die Nutzung Sportflächen Dritter
 2 % für Inklusion und Integration
 5 % für Anschaffung von Sportgeräten
 30 % für spezifische Maßnahmen (insbesondere Unterhaltung von Liegenschaften)
In zwei Online-Meetings im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 15. und 29. November wurde das Konzept den Mitgliedsvereinen des Sportringes präsentiert. Denn diese müssen dem Konzept zustimmen. Dabei wurde durchaus kontrovers diskutiert. Die Änderungen können nämlich zu durchaus nennenswerten Abweichungen, sprich Verringerungen, zur bisherigen Sportförderung führen. Aktive Vereine werden künftig belohnt, passive Vereine bekommen weniger. Allerdings ist auch hier jeder seines eigenen Glückes Schmied. Einig waren sich alle Vereine darin, dass die originären sportlichen Aktivitäten eines Vereines durch seine Mitglieder zu finanzieren sind. Eine öffentliche Förderung kann nur dazu dienen, einen Verein weiterzuentwickeln. In der abschließenden Abstimmung haben von den 25 anwesenden Vereinen 23 für das neue Sportförderkonzept gestimmt, zwei Vereine haben sich enthalten. Gegenstimmen gab es keine. Im nächsten Schritt wird das Konzept dem Rat der Stadt Barsinghausen zur Beratung und Diskussion vorgelegt, bevor es Anfang 2023 im Rahmen der Haushaltsgespräche hoffentlich verabschiedet wird.

Archivfoto: privat