Heute wurde der 27,5 Tonnen schwere Findling geborgen und zu seinem neuen Standort am Mühlenberg transportiert
OSTERMUNZEL (ta). Hunderte von Schaulustigen, ein großes Medienaufgebot von Funk, Fernsehen und Presse sowie Vertreter der zuständigen Landesämter, der Region Hannover und der Stadt Barsinghausen versammelten sich heute in der Ostermunzelner Feldmark, um der Bergung des sogenannten „Kolosses von Ostermunzel“ live zu erleben. Im vergangenen Jahr war der riesige Gneis-Findling auf dem Feld von Landwirt Hans-Heinrich Voges entdeckt worden. Daraufhin hatten Fachleute vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie den Fund wissenschaftlich untersucht und waren dabei zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dem enormen Felsblock um einen wandernden Stein aus der Eiszeit handelt. Vermutlich stammt der Brocken aus Skandinavien, von wo aus er vor über 200.000 Jahren mit riesigen Gletschern seinen Weg in die Region Hannover gefunden hatte. Eine erfahrene Fachfirma war heute nun mit der Bergung und dem anschließenden Transport zum neuen Standort des Steins auf dem Mühlenberg betraut worden. Dort wird laut dem Umweltdezernent der Region Hannover, Axel Priebs, noch eine Informationstafel für Radfahrer und Wanderer installiert. Außerdem soll das „Naturdenkmal“ in den entsprechenden touristischen Karten aufgeführt werden. Darüber hinaus sicherte Bürgermeister Marc Lahmann dem Vorsitzenden der Flurbereinigung Munzel, Henning Schrader, die Errichtung einer Schutzhütte durch die Barsinghäuser Beschäftigungsinitiative (BBI) zu. Der Verwaltungschef freute sich, dass Barsinghausen ab sofort mit einem zusätzlichen touristischen Highlight aufwarten könne. Die Landesbeauftragte für Regionalentwicklung, Karin Beckmann, lobte derweil das Pflichtbewusstsein des Stein-Entdeckers. Der Gneis lasse wichtige Rückschlüsse auf die Entwicklung in der Eiszeit zu, sagte sie. Die Region Hannover finanzierte die heutige Bergung und den Transport des „Rolling Stone“ und hat zudem vom Landesamt für Geologie ein Gutachten erstellen lassen.
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