Demnächst soll eine zweite Sprachlernklasse eingerichtet werden / Heute besuchte der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Sven-Christian Kindler, den Unterricht

BARSINGHAUSEN (ta). Wie an den anderen weiterführenden Schulen in Barsinghausen hält auch das Hannah-Arendt-Gymnasium seit vergangenem November speziellen Deutsch- und Englischunterricht für geflüchtete Kinder und Jugendliche vor. Seit Anfang diesen Monats wurde für 17 der insgesamt 20 Schüler eine erste Sprachlernklasse eingerichtet, die ergänzend zu den normalen Fächern stattfindet. Um der steigenden Zahl der zu integrierenden Schüler gerecht zu werden und um die Begabungen gezielt fördern zu können, solle demnächst eine zweite Lernklasse eingerichtet werden, erklärte HAG-Schulleiterin Silvia Bethe. Momentan stehen vier Lehrkräfte bereit, um den aus den verschiedensten Ländern stammenden Jugendlichen die deutsche Sprache so rasch wie möglich beizubringen. Zudem setze man inzwischen bei den Elternabenden und Klassenkonferenzen auch Dolmetscher ein, sagte Bethe. Die zumeist aus dem nahen oder mittleren Osten kommenden Schüler erhielten heute mit ihrem Lehrer, Söhnke Post, Besuch von Sven-Christian Kindler, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen. Kindler hat sowohl Afghanistan und Jordanien bereist und kennt daher laut eigener Aussage die Situation der Flüchtlinge vor Ort. Am heutigen Nachmittag wird sich Kindler noch mit Bürgermeister Marc Lahmann treffen und das im Bau befindliche Flüchtlingsheim an der Hannoverschen Straße besichtigen. Wichtig sei, dass die in Barsinghausen vorherrschende offene und herzliche Willkommenskultur erhalten bleibe und dass man dem braunen Terror nicht nachgeben dürfe. Sowohl die positiven Integrationserfahrungen in den Schulen als auch die große Demonstration gegen den Brandanschlag seien die richtigen Signale. Zudem fordert Kindler, dass die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen nach rechtsextremistisch motivierten Brandanschlägen an sich ziehen und koordinieren möge.

Foto: ta