Jugendtreff an der KGS bleibt Streitpunkt: Schon in der Situationsanalyse knirscht es zwischen Stadt und Schule

Termin für Wiedereröffnung der Einrichtung wird im Schulausschuss nicht genannt

BARSINGHAUSEN (ta). Nach wiederholten Fällen von Vandalismus im Jugendtreff an der KGS und einem Brandeinsatz der Feuerwehr beim Sportbereich der Goetheschule hatte die Stadtverwaltung die seit rund zwölf Jahren existierende Einrichtung erst einmal geschlossen. Auch im gestrigen Schulausschuss wurde kein Datum für die Wiedereröffnung genannt. Deutlich wurde aber, dass die Verwaltung und die Leitung der Goetheschule schon bei der Analyse der unbefriedigenden Situation Meilen auseinander liegen. Wie es weitergehen soll, ist offen. Und es gab gegenseitige Vorwürfe.

KGS-Gesamtschulleiter René Ehrhardt betonte erneut, er nehme Aussagen der Stadt und der Jugendpflege mit Verwunderung zur Kenntnis, dass entstandene Vandalismusschäden nicht eindeutig den Verursachern zugeordnet werden könnten. Die Situation sei zwar mit der Stadt besprochen worden, aber nach seiner Ansicht stehe im Jugendtreff kein kompetentes städtisches zur Verfügung. Zur Erinnerung: Von vormittags bis zum frühen Nachmittag wird der Treff als Freizeitbereich durch die KGS genutzt und ab dem Nachmittag leitet dann die Jugendpflege die Einrichtung. Ehrhardt machte deutlich, dass der Betrieb des Jugendtreffs zum Nachteil der KGS sei und dass die Stadt immer wieder für die entstandenen Schäden aufkommen müsse. Zahlreiche Gegenstände und Mobiliar seien zerstört worden, wiederholt sei es zu Schmierereien gekommen und das Ganze habe dann in der Evakuierung der Aula durch den Brand am Gebäude im Januar gegipfelt. Er vermisse ein vernünftiges Streetworker-Konzept – außerdem sollten auch die Eltern der Jugendlichen einbezogen werden, forderte Ehrhardt. Er bemängelte grundsätzlich, dass es kein städtisches Angebot in Barsinghausen gäbe, bei dem die Jugendarbeit mit den Schulen besprochen werde.

Sozialdezernent Sven Heindorf distanzierte sich von einigen Äußerungen Ehrhardts und stellte sich vor das Betreuungspersonal im Jugendtreff, das dort mit hoher Kompetenz arbeite. Entsetzt von der sprachlichen Darstellung durch den Schulleiter zeigte sich der Ausschussvorsitzende, Andreas Lorch. Es gäbe zwar einen Personalmangel in der Jugendpflege, aber das vorhandene Personal leiste gute pädagogische Arbeit. Mit dem Thema Jugendtreff werde sich in Kürze auch der Sozialausschuss beschäftigen, kündigte Lorch an. René Ehrhardt entgegnete, die städtische Jugendarbeit habe schlichtweg kein Konzept für die Jugendlichen im Jugendtreff. Inzwischen werde die Einrichtung in den sozialen Netzwerken schon mit der Bezeichnung „Fight-Club“ betitelt. Wichtig sei, dass die Jugendlichen aufgefangen würden, allerdings sehe die KGS derzeit eine weit auseinandergehende Schere im Umgang mit den Problemen. Wenn bei der Stadt Geld für Personal fehle, bestehe Handlungsbedarf, denn die Situation im Treff führe zu Nachteilen für die Schule, erklärte Ehrhardt mit Blick auf die wiederholt aufgefundenen Schäden in der Einrichtung, wenn die KGS die Räume ab den Morgenstunden nutzen wolle. Grünen-Fraktionsvorsitzende Sabine Freitag sagte, man könne differenzieren zwischen der Schul- und Jugendarbeit. Es handele sich um eine städtische Einrichtung und an den bestehenden Konflikten müsse man arbeiten. AFB-Ratsmitglied (Aktiv für Barsinghausen) Kerstin Beckmann erinnerte daran, dass es sich beim Jugendtreff um eine beliebte und auch erfolgreiche Jugendeinrichtung handele. Dort fehle es nicht an Fachkompetenz und die Arbeit werde in Zukunft fortgesetzt.

Fotos: ta / Logo: Stadt