Julian Frädermann fehlt dem HVB im brisanten Duell gegen Nord-Schaumburg

BARSINGHAUSEN (red).

Sollte nicht noch ein mittleres medizinisches Wunder passieren, wird Julian Frädermann am Sonnabend (19.30 Uhr, Glück-Auf-Halle) das Oberligaduell des HV Barsinghausen gegen die HSG Schaumburg Nord nur von der Tribüne verfolgen. Mal wieder könnte man sagen. Im Hinspiel verhinderte eine Grippe seinen Einsatz, diesmal zwickt der Ellenbogen. Am Dienstag unterzog sich der 32-Jährige einer MRT-Untersuchung (das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor), die endlich Klarheit über die Verletzung bringen soll. „Ich weiß nicht, ob es ein Fluch ist, aber die Schaumburger müssen allmählich denken, dass ich vor ihnen kneife“, sagt Frädermann. Seit seiner Rückkehr von der HSG an die Bergamtstraße im Jahr 2017 stand er nur in einem Derby auf dem Spielfeld. „Das nervt total.“ Frädermann beschreibt recht martialisch, wie es sich anfühlt, zusehen zu müssen. „Das ist die Hölle, wenn du nicht eingreifen kannst.“ Zuletzt konnte er der Mannschaft schon in den Spielen gegen Nienburg und Helmstedt nicht helfen. In einem Derby zuschauen zu müssen, sei noch schlimmer. Die Duelle gegen den MTV Großenheidorn und gegen die HSG Schaumburg sind für die Barsinghäuser seit Jahren besondere Spiele. Julian Frädermann ist neben seinem Bruder Jannis, Johannes Sonneborn und Philipp Daseking einer von Akteuren des HVB, die auch das Trikot der Gäste trugen. „Für mich haben aber die Spiele gegen Schaumburg mehr Brisanz“, sagt der Barsinghäuser Teammanager. Als er noch bei der HSG spielte, galt stets das Motto: Derbys verliert man nicht. Diese Einstellung der Gäste erwartete Frädermann auch heute. „Die werden extrem heiß sein. Trainer Sebastian Reichardt (spielte von 2006 bis 2008 beim HVB, d. Red.) – will besonders in seiner Abschiedssaison gegen uns nicht verlieren“, glaubt Frädermann.
Auch die Gastgeber brauchen im Abstiegskampf unbedingt Punkte. Nach Rechnung von Trainer Stefan Wyss fehlen für den Klassenerhalt noch vier Siege. „Wenn wir gewinnen sollten, wären es zwei big points”, unterstreicht Frädermann die Bedeutung des Derbys. In der Trainingswoche ging es aber zunächst darum, die 24:34-Pleite in Helmstedt aus dem Köpfen zu bekommen, als die Mannschaft in der zweiten Hälfte auseinanderbrach. Mit der Tabellensituation hatte das aber nichts zu tun. Jeder in der Mannschaft sei zu 100 Prozent überzeugt davon, dass es mit dem Klassenerhalt klappt. Um im Derby kein déja vu der Partie in Helmstedt zu erleben, muss der HVB über 60 Minuten mit voller Überzeugung das eigene Spiel durchbringen. Und dann gilt es ja noch die Demütigung der vergangenen Saison auszuwetzen. Fast auf den Tag vor Jahresfrist kamen die Barsinghäuser ebenfalls vor heimischem Publikum mit 16:32 unter die Räder. Ein Ergebnis, was sich nicht wiederholen soll.

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