„Junge Menschen werden sich nicht mehr damit zufrieden geben, dass der Klimaschutz nur auf dem Papier steht“

Grüne beantragen eine Aktuelle Stunde für die nächste Ratssitzung

BARSINGHAUSEN (red). Im Namen von Bündnis 90/Die Grünen beantragt Fraktionssprecher Christian Röver für die Ratssitzung am 1. Oktober eine Aktuelle Stunde zum Thema „Klimaschutz in Barsinghausen“. Begründung: „Am 12. Dezember 2015 wurde in Paris ein Klimaschutzabkommen beschlossen mit dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Verwirklichung dieses Ziels ist herausfordernd und kann nur durch gemeinsame globale und lokale Anstrengungen gelingen! Sowohl die EU als auch die Bundesrepublik Deutschland haben sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt: Bis 2050 sollen die jährlichen Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent sinken. Die EU-Kommission hat vor wenigen Tagen angekündigt, die verbindliche Emissionsreduktion bis 2030 von 40 auf 55 Prozent zu erhöhen. Die Bundesregierung wird ihr erst vor knapp einem Jahr verabschiedetes Klimaschutzprogramm 2030 anpassen müssen. Die von immer mehr jungen Menschen getragene Bewegung „Fridays For Future“ wird sich allerdings nicht damit zufriedengeben, dass der Klimaschutz nur auf dem Papier stattfindet. Beim globalen Klimastreik am heutigen 25. September wird verdeutlicht, dass die Klimakrise wegen Corona keine Pause macht. Millionen Menschen gehen weltweit dafür auf die Straße, auch in Hannover und in Barsinghausen wird demonstriert. Die Folgen des Klimawandels nehmen nun auch in unserer unmittelbaren Umgebung sichtbare und dramatische Formen an. „Wegen der ausbleibenden Niederschläge rufen die Stadtwerke zu sparsamen Umgang mit Trinkwasser auf“ (Deister Echo vom 18.09.2020). Dies ist Anlass zu fragen, wie es um den Klimaschutz in Barsinghausen bestellt ist. Am 12. Dezember 2013 beschloss der Rat einstimmig das Klimaschutzprogramm für Barsinghausen, das in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur Region Hannover erarbeitet wurde. Im 96-seitigen Maßnahmenband dieses Programms sind zahlreiche Aktivitäten und Vorhaben aufgeführt. Bereits am 25. April 2012 hatte die Stadt Barsinghausen, vertreten durch Bürgermeister Walter Zieseniß, gemeinsam mit ortsansässigen Unternehmen im Rahmen eines Klimaschutzforums eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel dieser Vereinbarung und des Klimaschutzprogramms war es, bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen in Barsinghausen um 25 Prozent zu senken. Ist dieses Ziel erreicht worden? Was ist seit 2012 konkret unternommen worden? Nimmt die Stadt den Klimaschutz wirklich ernst? Zweifel sind angebracht, und es ist höchste Zeit zum Handeln“, so Röver.

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