Kaiserhof: Politik sieht bei den Planungen des Investors Klärungsbedarf

Matthiesen: „Weiteres Altenpflegeheim ist über den Durst“

IMG_5906BARSINGHAUSEN (ta). Kippt die Politik das Projekt Altenpflegeheim auf dem ehemaligen Kaiserhofgelände? – Zumindest machen sich die Mandatsträger die Entscheidung zu den Plänen den Investors nicht leicht. Das Thema war heute einer der Top-Tagesordnungspunkte im Bauausschuss. Zunächst stellte Harald Meyer vom Planungsbüro Stadtlandschaft den aktualisierten Bebauungsplan vor, nach dem der Gebäudekomplex zwischen Markt-, Bahnhofstraße und Volkers Hof abschnittsweise maximal fünf Geschosse aufweisen solle. Meyer betonte, dass die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten eine Attraktivitätssteigerung für die Stadt bedeuten würden. Dem Bauplan hatte der Ausschuss eigentlich schon im letzten Sommer zugestimmt, allerdings zeigten sich gleich mehrere Parteienvertreter von der jetzigen Fassung der Pläne überrascht.

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Harald Meyer vom zuständigen Planungsbüro

Er sei von drei bis maximal vier Geschossen ausgegangen, meinte SPD-Ratsherr Michael Wittich. Angesichts der älteren Darstellung des Investors fühle er sich an der Nase herumgeführt. Verärgert war auch sein Parteikollege Bernd Groneberg, der von der Verwaltung erwartet, dass Veränderungen bei den Plänen aufgelistet werden. Anders sah das SPD-Ratsherr Dirk Härdrich. Er könne dem Bebauungsplan in der Form zustimmen. Einen ganz anderen Einwand brachte derweil CDU-Ratsherr Max Matthiesen vor. „Wo ist der Sinn für ein zusätzliches Pflegeheim“, fragte er und verwies zudem auf die ablehnende Haltung von lokalen Anbietern von Pflegedienstleistungen. Eins solches Heim wäre „über den Durst“, gebraucht würden vielmehr alternative Wohnformen, wie das betreute Wohnen oder auch Wohngemeinschaften, so Matthiesen weiter. Die städtische Bauleitplanung sei sehr wohl für den inhaltlichen Aspekt, sprich die Nutzung von geplanten Gebäuden, zuständig, sagte er. Härdrich meinte hingegen, der Nutzungsaspekt unterliege dem Privatrecht, außerdem sei hierfür der städtische Sozialausschuss zuständig. Bettina Klein von der AfB-Fraktion schlug wiederum Gespräche mit dem Investor vor, um am Kaiserhof auch Wohnungen für die Übergangspflege zu ermöglichen.

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Max Matthiesen (CDU) lehnt ein zusätzliches Pflegeheim ab.

Für Baudirektor Tobias Fischer steht nach wie vor die Realisierung des Projekts im Vordergrund. Die Nutzung des Gebäudes sei jedoch nicht die Angelegenheit der Bauleitplanung, stellte er fest. Sollten die bestehenden Pläne durch die Politik geändert werden, würde man insgesamt zurückgeworfen, so Fischer. Letztendlich wurde das Thema als behandelt erklärt und in den Verwaltungsausschuss verwiesen. Schon vorab wird sich aber auch der Sozialausschuss mit dem Bauprojekt am Kaiserhof beschäftigen.

IMG_5905Foto: ta