Kinderbotschaften an die Welt: Ein Projekt der Kunstschule NOA NOA / Ausstellung in der Krawatte
BARSINGHAUSEN (red). Nachdem die Kunstschule im vergangenen Jahr ein umfangreiches Projekt zum Thema Kinderrechte mit verschiedenen Schulen aus Barsinghausen realisierte, wollte das Team mit dem Projekt „Kinderbotschaften an die Welt“ nachforschen, was Kinder und Jugendliche tatsächlich bewegt. Dazu haben die TeamerInnen interessierte Schulklassen besucht und die SchülerInnen befragt. Zehn Schulkassen von der zweiten bis zur siebten Klasse aus vier Schulen meldeten ihr Interesse an. Nach anfänglichem Zögern vor dem fremden Besuch in der Klasse sprudelten die Themen, die die Kinder und Jugendlichen aktuell bewegen, nur so aus ihnen heraus. Bei vielen stand ganz oben an die Sorge um die Kriege in der Ukraine und in Palästina. Aber auch die Erderwärmung und der Klimawandel beschäftigen sie sehr. Parallel dazu waren der Müll in der eigenen Umgebung und der Plastikmüll in den Meeren drängendes Thema. Damit verbunden war die Sorge um das Artnesterben. Die SchülerInnen der Albert-Schweitzer-Schule waren bereits in ganz Goltern unterwegs, um das Problem Müll vor Ort anzupacken. SchülerInnen der KGS-Goetheschule machten sich massiv Gedanken um das Thema Obdachlosigkeit in unserer Gesellschaft.
Im Team der Kunstschule wurden diese Themen der Kinder und Jugendlichen zu kreativen Workshops formuliert, zu denen sie die Kunstschule an ein oder zwei Tagen besuchten. Dort wurden dann aus Stoff, Papier, Pappe, jede Menge Upcycling-Materialien aus der gelben Tonne und Holz-Bilder, Reliefs und Objekte hergestellt, die sich mit den selbst gewählten Themen befassten.
Insgesamt über 160 SchülerInnen erstellten fast ebenso viele Exponate, die nun im Foyer der Kulturfabrik Krawatte ausgestellt wurden. Modellhafte Schutzräume für Obdachlose wurden hier ausgestellt – ebenso wie Landschaften mit verschmutzten Flüssen.
Große Bienen und kleine Eisbären verweisen auf das drohende Artensterben. Neben der Albert-Schweitzer-Schule und der KGS-Goetheschule waren die Adolf-grimme-Schule und die Lisa-Tetzner-Schule am Projekt von NOA NOA beteiligt. Die Idee zu diesem Projekt kam dem Team der Kunstschule beim Aufräumen. Aus einer hinteren Ecke des Regals drängte ein buntes Stück Stoff an die Oberfläche. Es war eine Fahne, die 1993 von Kindern zur Einweihung des Fernsehturms „Telemax“ in Hannover gestaltet und mit aufwendiger Technik am Mast gehisst wurde. Damals schon bildeten die Sorge um den Frieden und die Umweltproblematik zentrale Themen der Fahnen. Viel hat sich an den Fragestellungen dabei in den letzten Jahren nicht geändert. Die Teilnahme war für die Kinder und Jugendlichen kostenlos, weil das Projekt von der Klosterkammer Hannover, der Region Hannover, der Stiftung der Stadtsparkasse Barsinghausen und von der Stadt Barsinghausen gefördert wurde.
Fotos: NOA NOA