Kindergarten „Max und Moritz“ feiert 50-jähriges Bestehen

Als der Gemeindedirektor noch den persönlichen Fahrservice übernommen hat

LANDRINGHAUSEN (red). Mit etwas mehr als einem Jahr Verspätung haben die Eltern und Kinder des Kindergartens „Max und Moritz“ in Landringhausen gemeinsam mit zahlreichen Gästen das 50-jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert. 1971 war der damalige Kinderclub unter der Leitung von Hanni Menzel in den Kellerräumen der Grundschule gestartet. „Seitdem hat sich zwar vieles verändert“, sagte Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof in seinem Grußwort, „eine wesentliche Konstante ist über die Jahrzehnte hinweg geblieben: Von Beginn an ist es das Ziel aller Erzieherinnen und Erzieher gewesen, die ihnen anvertrauten Mädchen und Jungen zu fördern, sie für ihren Weg durch das Leben stark zu machen und die bestmöglichen Chancen zu eröffnen.“ Und dies sei ihnen allen Wechselfällen zum Trotz auch immer gelungen. Anhand von ausgewählten Fotos und Zeitungsausschnitten aus den vergangenen Jahrzehnten konnten die rund 100 Gäste viel über einzelne Ereignisse aus der Geschichte der Einrichtung erfahren. Zudem unternahm Kindergartenleitung Stefanie Abela einen Rundgang durch die Räumlichkeiten und erklärte das pädagogische Konzept, nach dem sie und ihre Kolleginnen und Kollegen arbeiten. Begleitet und unterstützt wurde das Jubiläum des Kindergartens von den Helferinnen und Helfern der Freiwilligen Feuerwehr, der AG Landringhausen und der Sportfreunde.

Wie der Verwaltungschef in seiner Rede ausführte, gehen die Wurzeln des Kindergartens auf eine Initiative Landringhäuser Mütter und Väter zurück. „Dank des Einsatzes und der Hartnäckigkeit von 25 Familien konnte schließlich 1971 der Kinderclub seinen Betrieb aufnehmen. Und auch in den folgenden Jahren haben die Eltern immer wieder angepackt, wenn es um das Wohl ihres Nachwuchses ging“, blickte Henning Schünhof in die Geschichte der Einrichtung. So hätten die Mütter und Väter nicht nur durch einen monatlichen Beitrag von 40 bis 50 Mark die Bezahlung der ersten Kindergärtnerin finanziert, „es gab damals beispielsweise auch regelmäßige Treffen mit Hanni Menzel in der nahegelegenen Gaststätte, um sich über die Erziehung, aktuelle pädagogische Ansätze und die Entwicklung des Kinderclubs auszutauschen“. Dieses Engagement zeichne die Elterngemeinschaft bis heute aus. Hatte Kindergärtnerin Hanni Menzel die Mädchen und Jungen anfangs noch antiautoritär erzogen, ist der Kindergarten seit 2006 eine Kneipp-Kita. „Auch in dieser Hinsicht hat sich viel geändert. Bereits in den siebziger Jahren ist die antiautoritäre Erziehung zunehmend klaren und verbindlichen Regeln gewichen.“ Die Einführung des Kneipp-Konzeptes sei dann ein weiterer Meilenstein gewesen. „Zu dem Konzept gehören beispielweise das Schneetreten und auch Dampfbäder. Früher seien auch Wasserbecken im Keller des Kindergartens regelmäßig zum Einsatz gekommen“, führte Henning Schünhof aus.

Doch auch die Verwaltung habe damals in den Anfangsjahren durch zupackende und tatkräftige Hilfe den Kinderclub unterstützt. „Der Gemeindedirektor Willi Meier hat die Kindergärtnerin in der Anfangszeit persönlich abgeholt und wieder für den Rücktransport gesorgt“, zitierte der Bürgermeister aus der Chronik. Er sei froh, so Henning Schünhof weiter, dass sich dies im Laufe der Zeit geändert habe, denn bei mittlerweile rund 200 Kolleginnen und Kollegen im Erziehungsbereich säße er sonst nur noch im Auto, um den Transfer der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Zwar seien die Zeiten des persönliches Fahrservices vorbei, gleichwohl habe das Thema Kinderbetreuung für ihn und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin eine sehr große Bedeutung. Umso mehr freue es ihn, dass es in den vergangenen drei Jahren gelungen sei, rund 400 zusätzliche Betreuungsplätze in Barsinghausen zu schaffen, schlug er schließlich den Bogen.

Foto: Stadt