Kinderhilfe Ukraine: Barsinghäuserin Amy Schumacher wird für ihr Engagement mit Preis ausgezeichnet

Von der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann, wurden insgesamt elf junge Menschen ausgezeichnet

Amy Schumacher zusammen mit der Landesbeauftragten Editha Westmann vor dem Wappen der Veranstaltung.

BARSINGHAUSEN/NIEDERSACHSEN (red). Der neue Preis „Angekommen!“ geht auf eine Initiative der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann, MdL, zurück. Er würdigt das Engagement von jungen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern, die sich für das gesamtgesellschaftliche Zusammenwachsen einsetzen. Gleichzeitig will der Preis junge Menschen motivieren, sich offen und aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, hat die Schirmherrschaft übernommen. Der Preis ist mit insgesamt 11.000 Euro dotiert, die die Preisträgerinnen und Preisträger in die Arbeit ihrer Organisationen einbringen werden.

Amy Schumacher, Kinderhilfe Ukraine, Barsinghausen: Amy Michelle Schumacher ist 24 Jahre alt. Ihre Mutter stammt aus Lettland, der Vater aus Tadschikistan. Amy studiert Biologie in Hannover und arbeitet ehrenamtlich für den Verein „Kinderhilfe Ukraine e.V. Barsinghausen“ und die „Landsmannschaft der Deutschen aus Russland“. Ihre Großmutter Lilli Bischoff ist Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen und Mitglied des Bundesvorstandes in der Landsmannschaft. Seit ihrer Kindheit ist Amy in Projekte zur Völkerverständigung einbezogen und unterstützt ihre Großmutter im Bemühen um Versöhnung und Austausch zwischen Deutschen und Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion. Seit 2016 ist Amy ehrenamtlich aktiv, um Kindern der Partnerstadt Kovel in der Ukraine einen „sorgenfreien Sommer“ bei deutschen Gastfamilien zu ermöglichen. Jährlich kommen 20-30 Kinder aus sozial benachteiligten Familien nach Barsinghausen, um dort eine unbeschwerte Zeit zu verbringen und Deutschland kennenzulernen. „Es macht großen Spaß, Kindern zu helfen, die nicht so gut aufgestellt sind wie man selbst. Für die Kinder aus der Ukraine sind unsere Sommerwochen in Deutschland ein großes Abenteuer“, sagt Amy. Sie spricht deutsch, englisch, französisch und russisch. In der Familie wird deutsch gesprochen. Amy versucht, der Bildung von „Parallelgesellschaften“ entgegenzuwirken, indem sie für Offenheit und Toleranz auf allen Seiten wirbt. „Ich finde es wichtig, dass sich Menschen der gleichen Herkunft untereinander austauschen, weil sie sich gegenseitig Halt geben. Aber ich finde es nicht so gut, wenn sie dauerhaft unter sich bleiben“, sagt Amy. Ihr Tipp für eintreffende Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler: „Es wird vieles nicht so sein, wie Ihr es Euch vorgestellt habt, aber seid offen für Neues, integriert Euch schnell. Lasst Deutschland in Eure Herzen und liebt Deutschland. Lernt schnell die Sprache, damit es zwischen Euch und Euren Mitmenschen keine Barrieren gibt, dann ist vieles einfacher. Engagiert Euch in Vereinen, dort lernt Ihr neue Leute kennen und es bringt darüber hinaus auch Spaß!“

Im Premierenjahr 2020 wurden elf Jugendliche und junge Erwachsene geehrt. Die Preisverleihung durch Editha Westmann fand unter Einhaltung der Corona-bedingten Hygieneregeln in Ricklingen statt. NDR-Moderator Jan Starkebaum (Hallo Niedersachsen) moderierte die Veranstaltung, die auch im Livestream übertragen wurde. Nach einem persönlichen Videogrußwort von Minister Björn Thümler stellten prominente Laudatorinnen und Laudatoren aus Niedersachsen (Prof. Dr. Michael Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover; Peter Karst, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover; Starsopranistin Helen Donath; Spitzensportlerin Sandra Wallenhorst; Frau Prof. Dr. Ursula Hansen, Professorin der Leibniz-Universität Hannover und Ehrensenatorin der Hochschule für Musik, Theater und Medien; Hans Lochmann, Geschäftsführer des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen) die Preisträgerinnen und Preisträger vor. Kleine Videoporträts mit Einblicken in die Arbeit der Preisträgerinnen und Preisträger rundeten das Bild ab. „Angekommen“ fordert auch zum Nachahmen auf. 2021 geht der Preis in die zweite Runde. Auch im Jahr des Landesjubiläums „75 Jahre Niedersachsen“ soll das Engagement jungen Menschen mit einem Spätaussiedlerhintergrund wieder geehrt werden.

Fotos: Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler