KIRCHENKREIS (red).
Die Advents- und Weihnachtszeit ist traditionell die Zeit, in der in den evangelisch-lutherischen Gemeinden für Brot für die Welt gesammelt wird. Weltweit fördert das Hilfswerk Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit, so dass sich Menschen vor Ort eine Existenz aufbauen und sichern können. Die Ernährungssicherung ist dabei ein wichtiges Thema – „Satt ist nicht genug. Zukunft braucht gesunde Ernährung“ heißt es deshalb in den Kampagnen der letzten Jahre. Am 1. Advent wird die diesjährige Hilfsaktion eröffnet – zentral in Eisenach.
Im Kirchenkreis Ronnenberg und der ganzen Landeskirche Hannovers wird besonders auf ein Projekt in Malawi aufmerksam gemacht. Es steht unter der Überschrift „Das Glück ist mit den Tüchtigen“. In der Projektbeschreibung heißt es: „Malawi, das kleine Land im Südosten Afrikas zählt zu den ärmsten der Welt. Es ist immer wieder auf internationale Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Einführung von Bewässerungstechniken und Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft versetzt Kleinbauernfamilien in die Lage, ihre Erträge zu erhöhen und ihre Lebensumstände zu verbessern. Das Bewässerungssystem in John Chimwayis Dorf Samuti im Süden von Malawi gibt es seit zwei Jahren. Gebaut haben es die Dorfbewohnerinnen und –bewohner mit Unterstützung der Brot für die Welt Partnerorganisation CARD (Churches Action in Relief and Development), der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation der evangelischen Kirchen Malawis. Brot für die Welt fördert CARD seit vielen Jahren. „Bevor wir das Bewässerungssystem hatten war das Leben für uns sehr hart“, erinnert sich John Chimwayi. Er blickt auf seine staubigen Schuhe, deren Nähte an den Spitzen aufgeplatzt sind. „Oft hatten wir nur ein oder zwei Mahlzeiten am Tag, und die bestanden ausschließlich aus unserem Maisbrei „Nsima“.“ Nur einmal im Jahr konnte John Chimwayi Mais anbauen – und die Ernte war nie sicher. Seitdem John Chimwayi und rund 80 weitere Bauern im Dorf Samuti an das Bewässerungssystem angeschlossen sind, müssen sie nicht mehr um ihre Ernte fürchten. Im Gegenteil: Sie konnten ihre Produktion ausweiten und damit ihr Lebensniveau verbessern. Bis zu drei Maisernten sind jetzt pro Jahr möglich. Längst bauen sie nicht mehr ausschließlich Mais an. Auf den Feldern wachsen inzwischen auch Tomaten, Bohnen, Erbsen, Chinakohl sowie viele lokale Gemüsesorten. „Wir essen jetzt gesünder.“, lacht John und kratzt sich an den grauen Bartstoppeln in seinem hageren Gesicht. Früher war seine Familie häufig krank. John Chimwayi und seine Frau Elinet waren zu schwach für die Feldarbeit, die Kinder hatten Durchfall und fehlten ständig in der Schule. „Jetzt kommt meine Jüngste sehr gut mit“, freut er sich. Die anderen beiden Kinder haben mittlerweile die Schule abgeschlossen. Im letzten Jahr stiegen die Spenden für Brot für die Welt bundesweit und erfreulicherweise auch im Kirchenkreis Ronnenberg. Im Kirchenkreis Ronnenberg wurden an Kollekten und Spenden insgesamt 72158,62 Euro gesammelt – das ist ein gesteigertes Ergebnis um rund 10000 Euro. „Wir danken sehr den Spenderinnen und Spendern aus dem Kirchenkreis, die die Arbeit von Brot für die Welt unterstützt haben“, erklärt Superintendentin Antje Marklein.
Fotonachweis: Brot für die Welt / Jörg Böthling