Kita-Nothilfeplan nimmt weiter Konturen an

Verwaltung stellt aktuelle Projekte zur Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze vor / Sozialausschuss stimmt für 450.000 Euro-Zuschuss für die „Zwergenburg“ / „105%-Antrag“ von „Aktiv für Barsinghausen“ wird vertagt

BARSINGHAUSEN (ta). Um die Lücke fehlender Plätze in der Kinderbetreuung zu schließen, arbeitet die Stadt Barsinghausen weiterhin an ihrem Kita-Nothilfeplan. Einen Überblick über die aktuellen Pläne verschaffte der 1. Stadtrat, Thomas Wolf, im gestrigen Sozialausschuss. In der näheren Umgebung sei ihm keine Kommune bekannt, in der in absehbarer Zeit gleich acht Kinderbetreuungseinrichtungen an den Start gingen. Dazu gehörten die „Kirchdorfer Heide“ mit 80 Plätzen, 20 Plätze im Kirchdorfer Gemeindehaus „Arche“, die Krippe an der Wilhelm-Heß-Straße (30 Plätze), die Kita an der Ecke Deister-/Langenkampstraße (jetziges Gelände der Bert-Brecht-Schule), der geplante Kindergarten im jetzigen SCB-Heim mit 50 Plätzen, der Waldkindergarten bei der Halle unter den Eichen, die Großtagespflege in der Bergstraße (20 Krippenplätze) sowie die Betreuungseinrichtung im Biberweg.

Anwohnerinnen aus dem Nachtigallweg monierten, dass dort die Anfahrt von so vielen Eltern schlichtweg nicht möglich sei und dass der gesamte Bereich an der Wilhelm-Heß-Straße gleich mit drei Kinderbetreuungseinrichtungen belastet werde. Wolf antwortete, die Verwaltung führe Gespräche mit dem Penny-Markt zur Nutzung der Parkflächen. Die konkreten Pläne würden noch zeitnah mit den Anwohnern besprochen. SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing betonte in diesem Zusammenhang, man müsse die bestehenden Bedenken ernst nehmen. Schon realisiert wurde zuletzt der Waldkindergarten in Göxe.

Einstimmig beschlossen haben die Mitglieder des Ausschusses eine Investitionsförderung für die Schaffung der Kita Egestorf III („Zwergenburg) in Höhe von maximal 450.000 Euro. An der Wennigser Straße will die Dorl & Tessmer GbR in die Schaffung eines privaten Bauprojektes mit einer Kita mit 50 Plätzen sowie in einen Wohn- und Geschäftsbereich investieren. Der Bauantrag ist bereits genehmigt und mit dem städtischen Zuschuss kann das Projekt nun Fahrt aufnehmen. Die Stadt kündigte an, für den Betrieb des Kindergartens eine Ausschreibung zu initiieren. Bedenken der städtischen Rechnungsprüfung, dass das Projekt nicht wirtschaftlich sei, ließ Thomas Wolf nicht gelten: „Das sieht die Verwaltung anders.“

Ein Antrag der Fraktion „Aktiv für Barsinghausen“, nach dem die Quote zur Schaffung von ausreichend Kinderbetreuungsplätzen in Barsinghausen künftig zu 105% erfüllt werden soll, damit es am Ende nicht wieder die Eltern seien, die die Zeche zahlten, wurde in den nächsten Sozialausschuss vertagt. Trotz Wohlwollen der anderen Fraktionen für den Antrag, sollte man erstmal versuchen, die jetzt bestehenden Bedarfe zu decken, hieß es.

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