Klimaschäden auch hier: Naturfreunde durchwandern das schöne Bergische Land

BARSINGHAUSEN (red).

Diesmal stand das Bergische Land als Ausgangspunkt für die herbstlichen Wanderungen der Naturfreunde aus Norddeutschland auf dem Plan. Wieder bestens organisiert von Meike Walther aus der Ortsguppe Barsinghausen und unterstützt von Wanderfreunden aus Barsinghausen und Hannover. Für eine Woche war die 28 Teilnehmer große Gruppe im Käthe Strobel Haus (benannt nach der ehemaligen SPD-Bundesministerin für Gesundheit, Jugend und Familie von 1966 bis 1972) in Gummersbach-Oberrengse untergebracht. Der sonntägliche Ankunftstag wurde zum Kennenlernen genutzt, da auch Neueinsteiger dabei waren und alle sich auf die Touren und Erkundungen einstimmen konnten. So begann am nächsten Morgen nach einem gutem Frühstück die erste Wanderung ins nähere Umfeld nach Lieberhausen, um die schöne „Bunte Kerke“ Kirche zu besichtigen.
Auf dem Weg zeigten sich auch hier im „Bergischen“ die Klimaschäden durch Trockenheit und Borkenkäfer. Große freie Flächen von gefällten Fichten zeugten von den Problemen im „Waldmanagement“ der Forste und Waldbesitzer. Leider waren auch die ausgewiesenen Wanderwege durch die Spuren des schweren Maschineneinsatzes gezeichnet und nicht freigeschoben. Oft glich die Wanderung einem „Waten durchs Watt“ – wie an der Nordseeküste. Entsprechend gelegen kam der nächste Tag mit der Besichtigung einer der schönsten Höhenburgen Deutschlands in Altena. Ab dem 12. Jahrhundert wurde sie zum Schutz der regionalen Eisengewinnung errichtet. Neben der ersten Jugendherberge der Welt wird hier unter dem Motto „Ritter, Schmiede, Wandersleut“ die industrielle Geschichte des Märkischen Sauerlandes gezeigt. Das Burgrestaurant präsentierte sich mit leckeren Speisen und ein spektakulärer Erlebnisaufzug erleichterte den Einstieg in die Burg. In Altena selbst lud die historische Altstadt zur Besichtigung ein. Ein besonderes „Highlight“ war am nächsten Tag der Besuch im Gasometer in Oberhausen. Die aktuelle Ausstellung “ Das zerbrechliche Paradies“ zeigt anhand von großformatigen, preisgekrönten Fotografien die einzigartige Schönheit unseres Planeten und die Wunder der Natur. Es werden aber auch die Konsequenzen des menschlichen Handelns thematisiert. Wir steuern auf eine globale Katastrophe zu, die die Erde in einen unumkehrbaren, veränderten klimatischen Zustand versetzt.
Die nächste Wanderung führte über verschlungene Wege zu einem Wasserschlösschen, umgeben von natürlicher Schönheit der Landschaft und des Waldes. Der darauffolgende Wandertag wurde mit dem Aufsuchen der Atta-Höhle einer Tropfsteinhöhle in Attendorf gekrönt. Auch hier lässt sich die Beschreibung als eine der größten und schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands nicht vermeiden. Die Abende im Hause wurden nach dem Abendessen mit Filmen über die früheren Reisen der Naturfreunde in Rumänien, Wien, dem Kilimandscharo und der Mongolei „gefüllt“, aber auch durch Spiele und Gesang ergänzt. Eine große Abschlusswanderung, diesmal begleitet mit schönsten herbstlichen Impressionen, zu einer der vielen Talsperren für die Trinkwassergewinnung, der Genkeltalsperre, bereitete allen Wanderern große Freude, so dass der Abschied vom Bergischen Land leichter viel.
Foto: privat