Kommt das Aus für die Lisa-Tetzner-Oberschule?

Sinkende Schülerzahlen und hohe Investitionen zwingen die Stadtverwaltung zu neuen Überlegungen / 1. Stadtrat Georg Robra schlägt Fusion mit KGS-Goetheschule vor

IMG_8694BARSINGHAUSEN (ta). Nach der Schließung des Bantorfer Grundschulzweigs der Wilhelm-Busch-Schule und dem beschlossenen Auslaufen der Bert-Brecht-Förderschule steht der Schullandschaft in Barsinghausen offenbar ein weiterer Einschnitt ins Haus. Wie der 1. Stadtrat, Georg Robra, gegenüber Deister Echo bestätigte, setze sich die Verwaltung schon seit Wochen und Monaten mit Überlegungen auseinander, nach denen die Lisa-Tetzner-Oberschule mit ihrem Standort am Spalterhals ab 2020 oder 2021 aufgegeben werden könnte. Aufgrund der großen Schnittmenge zwischen LTS und KGS-Goetheschule wäre eine Fusion am Standort Goethestraße denkbar, darüber habe man inzwischen auch schon mit beiden Schulleitungen gesprochen, so Robra. Es gehöre zu den Aufgaben der Stadt als zuständiger Schulträger, die Entwicklungen in der Schullandschaft zu beobachten und dabei auch die zur Verfügung stehenden Gebäude zu berücksichtigen. Hintergründe für die bislang nicht öffentlichen Planungen der Verwaltung seien zum einen die stetig sinkenden Schülerzahlen an der Oberschule, wo momentan rund 400 Schüler unterrichtet würden. Allein in diesem Schuljahr seien nur knapp über 40 Schüler aufgenommen worden, womit die Aufnahmequote nicht erfüllt sei. Dies hänge laut Robra auch damit zusammen, dass seit diesem Jahr die verbindlichen Empfehlungen bei Schulübergängen abgeschafft worden seien. Somit bestehe für die Eltern die Wahlfreiheit, wohin sie ihre Kinder zur Schule schickten. Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigten, dass Eltern grundsätzlich höhere Schulabschlüsse bevorzugten. Gleichzeitig seien auch an der KGS die Schülerzahlen von 1300 vor einigen Jahren auf aktuell rund 1000 zurückgegangen, erklärte Robra. Daneben spielten aber auch finanzielle Aspekte vor dem Hintergrund begrenzter städtischer Haushaltsmittel sowie der Berücksichtigung von Millionenbeträgen für anfallende Investitionen in die Gebäude eine Rolle. So müssten der D-Trakt im Schulzentrum kernsaniert und auch die G- und H-Trakte saniert werden. Diese Bedarfe hätten die LTS und das Hannah-Arendt-Gymnasium gemeldet. Sollte es zu einer Fusion von KGS und LTS kommen, könnte der D-Trakt abgerissen werden und die Trakte G und H bedarfsgerecht für das Gymnasium umgebaut werden. Da künftig auch bauliche Neuausrichtungen im Verwaltungsbereich der KGS anstünden, wären hier Synergieeffekte möglich. Diese grundsätzlichen Überlegungen zur Gestaltung der Barsinghäuser Schullandschaft hätten natürlich in der Leitung der Lisa-Tetzner-Schule kein Freudengeschrei ausgelöst, allerdings hätten die Betroffenen auch verstanden, dass ein Schulträger über Veränderungen nachdenken müsse, betonte Robra. „Noch ist alles im Gespräch. Die Vorstellungen und Ideen der Verwaltung werden nun in die Politik getragen. Noch sind aber nicht alle Parteien über die Planungen informiert“, gab der 1. Stadtrat zu bedenken. Die Leitung der Lisa-Tetzner-Schule wollte gegenüber Deister Echo keinen Kommentar abgeben, sondern verwies an die Landesschulbehörde.

IMG_8693Foto: ta