Kommunen gründen gemeinsame Gesellschaft zur Entsorgung von Klärschlamm

BARSINGHAUSEN/NIEDERSACHSEN (red).

Am 26. März wurde die Gründung der kommunalen Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen GmbH notariell beurkundet. Zu deren Gründungsgesellschaftern gehören neben der Stadt Barsinghausen die Abwasserbetriebe Weserbergland, die Stadt Celle, die Stadt Göttingen, die Stadt Langenhagen, die Stadt Peine, die Abwasserentsorgung Salzgitter GmbH, die Stadt Verden und die Stadtentwässerung Hildesheim. Hintergrund dieser Gründung ist, dass Abwasserbetriebe den bei der Entsorgung anfallende Klärschlamm künftig nicht mehr an Landwirte abgeben dürfen. Die Landwirte sind zum Schutz von Grund und Boden verpflichtet, künftig deutlich weniger Klärschlamm auf ihren Flächen aufzubringen. Zudem fordert der Gesetzgeber, dass Phosphor als wertvoller Rohstoff künftig zurückgewonnen wird. Dies ist aus der Asche des verbrannten Klärschlamms möglich. Bundesweit sind daher die Abwasserbetriebe auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten. Die derzeit optimale Lösung ist der Bau und Betrieb einer Verbrennungsanlage mit Phosphatrückgewinnung. Um eine solche Anlage wirtschaftlich zu betreiben und damit die Kosten für den Gebührenzahler möglichst gering zu halten, ist ein gewisses Mengenvolumen erforderlich. Diese Menge erreicht Barsinghausen allein nicht, so Bürgermeister Lahmann. Es ist daher sinnvoll, sich mit mehreren Kommunen zusammenzuschließen. Als der Leiter des Stadtentwässerungsbetriebs Barsinghausen Thorsten Holzhausen mit dieser Idee auf mich zukam, war ich schnell von der Richtigkeit überzeugt und habe dem Rat vorgeschlagen, die Gesellschaft mit zu gründen. Dieser hat ebenfalls einstimmig für das Projekt votiert. Auch die erforderliche Genehmigung der Kommunalaufsicht haben wir problemlos bekommen. Vorrangige Aufgabe der Gesellschaft wird nun die Planung und der Bau der Anlage sein. Nach derzeitigem Planungsstand dürfte die Inbetriebnahme spätestens 2025 erfolgen. Gebaut werden soll die Anlage auf dem Gelände der Kläranlage in Hildesheim. Dieser Standort ist optimal, da er mit Lastwagen per Bahn und per Schiff erreicht werden kann. Zudem liegt er dort weit außerhalb der Bebauung. Ich freue mich, dass es uns gelungen, ist eine zukunftssichere und kostengünstige Lösung für das Klärschlammproblem zu finden. Dass dieser Weg der Richtige ist zeigt sich schon daran, dass mittlerweile eine Reihe anderer Kommunen Interesse haben ebenfalls Gesellschafter zu werden bzw. ihre Klärschlämme in der Anlage zu entsorgen, führte Bürgermeister Lahmann abschließend aus.