Konzert des Finkelstein Trios sorgt für einen gelungenen Auftakt in der „Krawatte“

BARSINGHAUSEN (red).

Die mitreißende Musik des Finkelstein Trios ließ für zwei Stunden die durchgestandenen Corona-Entbehrungen vergessen. Auch die Akteure genossen den ersten Live-Auftritt seit vielen Monaten. Annette Siebert (Geige), Thomas Siebert (Klarinette, Oboe, Bassetthorn) und Sanne Möricke (Akkordeon – und eigens aus Berlin als Vertretung angereist) begeisterten das Publikum aus Barsinghausen und der Region mit ihrer musikalisch-musikantischen Darbietung der nuncenreichen jiddischen Instrumentalmusik. Der melancholischen Grundstimmung zum Trotz steigerte sie sich immer wieder neu zu ausgelassener Lebensfreude, wurde dann wieder verhalten schelmisch oder auch nachdenklich. Besonders ergreifend ein ruhiges Stück, in das das Trio wie selbstverständlich arabische Melismen einflocht, ein musikalischer Friedenswunsch für den Nahen Osten. Annette Siebert führte kurzweilig durch das Programm und damit  auch durch die Geschichte des Klezmer und seine Orte von Moldawien bis in die USA. Das Trio holt sich aus Begegnungen in aller Welt immer wieder neue Anregungen.

Die Kulturregion Hannover hatte das Konzert auf den letzten Termin des diesjährigen Kultursommers gelegt. Gerald Pursche, Kulturmanager der Kulturfabrik, dankte in seiner Begrüßung der anwesenden Projektreferentin Friederike Kohn für die Förderung. Und es wurde so das erste Konzert in der Kulturfabrik Krawatte überhaupt, noch vor der feierlichen Eröffnung am 16. Oktober, ein Konzert in der Baustelle. Aber das große Helferteam überspielte das mit seinem liebevollen Arrangement und einem einladenden Büfett. Wegen der Coronabedingungen hatten viele Interessenten keinen Einlass mehr bekommen. Das anwesende Publikum aber genoss die heitere Stimmung und bekam Geschmack auf mehr.

Fotos: Sabine Freitag