Krieg in der Ukraine und solidarischer Zusammenhalt stehen im Fokus der Maikundgebung

DGB-Ortsverband kann über 100 Teilnehmer am Tag der Arbeit begrüßen / Michael Pöllath fordert die Gleichbehandlung aller Flüchtlinge / Ratsvorsitzende Laura Schneider lobt die Hilfsbereitschaft der Barsinghäuser

BARSINGHAUSEN (ta). Nach zwei Jahren Einschränkungen durch die Pandemie konnte der DGB-Ortsverband Barsinghausen heute wieder eine richtige Maikundgebung durchführen und dabei knapp 120 Teilnehmer am Mont-Saint-Aignan-Platz begrüßen. Mit dabei waren auch das Bündnis „Barsinghausen ist bunt“, die Omas gegen Rechts, Vertreter aus den örtlichen Betriebsräten, der Bund der Verfolgten des Nationalsozialismus sowie Politiker von SPD und Grünen, während Eva Wischniewski und Steffen Freitag live für musikalische Unterhaltung sorgten.

Sozialer Zusammenhalt sei nach zwei Jahren Corona-Pandemie nicht selbstverständlich, umso wichtiger seien Gewissheiten in bewegten Zeiten. Dazu gehörten auch Überzeugungen in Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten, betonte Barsinghausens DGB-Vorsitzender Michael Pöllath in seiner Begrüßungsrede. Der Angriff Russlands auf die Ukraine habe nicht nur großes Leid für die dortigen Menschen gebracht, sondern stelle auch einen Angriff auf die europäische Friedensordnung insgesamt dar. Vor diesem Hintergrund seien Humanität und die Aufnahme von Flüchtlingen die Gebote der Stunde. Pöllath mahnte aber auch, dass die Regeln und Bedingungen zur Aufnahme von Flüchtlingen für alle Menschen – auch aus anderen Ländern als der Ukraine – gleich sein müssten. Zum ersten Mai sagte der Gewerkschafter, seit 1890 sei dies der Tag der Solidarität, „auf uns kommt es an, Kollegen“.

Auf das Motto zum 1. Mai „GeMAInsam Zukunft gestalten“ ging anschließend die Vorsitzende des Barsinghäuser Rates, Laura Schneider, in ihrer Rede ein. Sie würdigte auf der einen Seite den ehrenamtlichen Einsatz für die Gesellschaft und hob angesichts von Putins völkerrechtswidrigem Krieg den Zusammenhalt hervor. Sie dankte den Barsinghäusern für die Unterstützung der Ukraine und der Partnerstadt Kovel. Aber auch in der Arbeitswelt brauche es Stabilität nach zwei Jahren Corona. Der Mindestlohn löse bei weitem nicht alle Probleme, nötig sei auch eine starke betriebliche Mitbestimmung in den Unternehmen, so Schneider. Weitere Redebeiträge steuerten die Geschäftsführerin der NGG Region Hannover, Lena Melcher, sowie Ver.di-Vertreter Michael Patschowski zum Tarifstreit im Sozial- und Erziehungsdienst bei.

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