Krise trifft den Kursbetrieb der VHS hart: Mitgliedskommunen signalisieren Unterstützung

Sollte die Schließung der Volkshochschule über den 7. Mai hinaus andauern, wird das Sommersemester vorzeitig beendet / Maximal 50 von rund 800 Kursen sind online möglich

VHS-Geschäftsführer Kersten Prasuhn hat die Hoffnung auf einen baldigen Neustart der Bildungseinrichtung noch nicht aufgegeben.

BARSINGHAUSEN (ta). Die Corona-Krise und die die damit verbundenen Einschränkungen haben auch auf die gewohnten Abläufe und den Betrieb in der Volkshochschule Calenberger Land erhebliche Auswirkungen. Darauf machte jetzt VHS-Verbandsgeschäftsführer Kersten Prasuhn in einer Telefonkonferenz mit der Lokalpresse aufmerksam. Zunächst sei die Schließung der VHS vom 14. März bis zum 18. April terminiert gewesen, aber dann sei auf Grundlage der verlängerten Kontaktsperren sehr schnell klar gewesen, dass die Pause länger andauern werde. „Nun hoffen wir, dass wir ab dem 7. Mai eventuell teilweise und unter Restriktionen wieder öffnen können. Hier erwarten wir vorzeitige Signale von der Region Hannover und vom Land Niedersachsen“, betonte Prasuhn. Klares Ziel sei natürlich, den Kursteilnehmern wieder die Präsenzangebote bieten zu können, denn immerhin sei bei nur maximal 50 der insgesamt 800 Kursen eine Umstellung auf das Online-Lehren und Lernen möglich. Die Situation sei schwierig für die 200 Dozenten und seit dem 20. April sei für die 30 Mitarbeiter Kurzarbeit beim Arbeitsamt angemeldet worden. Innerhalb der VHS-Verwaltung seien Teams gebildet worden – auch um für die interessierten Kunden in Barsinghausen unter Telefon 05105 – 52160 erreichbar zu sein. Darüber hinaus habe man auch Gespräche mit den Mitgliedskommunen sowie mit anderen Volkshochschulen und ähnlichen Bildungsträgern geführt. Die Kommunen hätten signalisiert, dass sie zur VHS stünden. Das sei wichtig, denn sollte die Phase der Schließung über Anfang Mai hinaus andauern, hätte dies natürlich auch finanzielle Auswirkungen auf die VHS. Aktuell befinde man sich hier aber noch nicht im defizitären Bereich, es würden die Rücklagen abgeschmolzen, erklärte Prasuhn. Auch im Fall einer zeitnahen Wiedereröffnung sei momentan noch völlig unklar, wie viele Lernende die Kursangebote des laufenden Halbjahres nutzen wöllten. Sollte die VHS finanziell in Bedrängnis geraten, liege es in der Verantwortung der Städte- und Gemeinderäte, über konkrete Hilfen zu entscheiden. „Noch haben wir aber die Hoffnung, dass eine ausreichende Zahl von Lernenden zu uns kommt“, so Prasuhn. Möglicherweise sei die Krise für die VHS auch eine Chance, neue Zielgruppen, die keine Präsenzkurse wünschen, zu gewinnen. Eine weitere Unsicherheit seien die Planungen für das Herbstsemester, denn wenn sich die Auswirkungen der Pandemie in die Länge ziehen würden, könnte es sein, dass man ein Programm für den Papierkorb produziere. Momentan hänge viel an den nächsten Entscheidungen der Politik ab. „Sollten wir grünes Licht für eine Wiedereröffnung erhalten, geht es erstmal darum, den Normalbetrieb in der VHS so schnell wie möglich wieder hoch zu fahren.“

Foto: ta / VHS