Buntes Programm zur Eröffnung des soziokulturellen Zentrums an der Egestorfer Straße / „KulturVerbinder“-Skulptur enthüllt / „Eines der spannendsten Projekte der letzten Jahrzehnte startet“
BARSINGHAUSEN (ta). Nun war er da – der große Moment, auf den insbesondere die komplette Kunst- und Kulturszene von Barsinghausen jahrelang hingearbeitet hat. Heute fand in der ehemaligen Krawattenfertigungsstätte an der Egestorfer Straße die feierliche Eröffnung der Kulturfabrik Krawatte statt, zu der der gleichnamige Kulturverein zahlreiche Gäste begrüßen konnte.
Für echte Hingucker-Momente sorgten zunächst ein kostümierter Walking-Act auf Stelzen sowie die Enthüllung der KulturVerbinder-Skulptur des Künstlers Franz Betz, an der in den letzten Monaten zahlreiche Menschen mit gearbeitet hatten. Allein am offiziellen Festakt im großen Veranstaltungssaal nahmen rund 140 Besucher teil.
Moderiert wurde der Auftakt von Klaus Detlef Richter und Malte Großestrangmann von der Deister-Freilicht-Bühne, für den musikalischen und künstlerischen Unterhaltungsteil sorgten unter anderem Sketche und die Darbietungen des Chors „Vocal Venture“, die Band „Folk my Life“, das Duo „Ka:June“ oder auch der Kinder- und Jugendzirkus Barsinghausen (Kijuciba). Zwei Männer hätten vor Jahren eine besondere Idee gehabt, führte Großestrangmann ein und meinte damit den ehemaligen Vorsitzenden des Kunstvereins, Friedrich Holtiegel, und den Leiter der Kunstschule NOA NOA, Frank Plorin. Daraus sei letztendlich das Projekt „Krawatte“ entstanden und heute sei nun der Stichtag, an dem es sich lohne in die Zukunft zu gucken und eventuell auch ein Kino in dem neuen Kulturzentrum zu etablieren, schloss sich Richter an.
Corinna Fischer, Abteilungsleiterin im niedersächsischen Ministerium für Kultur und Wissenschaften, wies dann darauf hin, dass das Land das Projekt mit mehreren hunderttausend Euro gefördert hat, dass es eben die soziokulturellen Zentren seien, wo Kunst und Kultur erlebbar seien und dass die Krawatte ein Partner für die Menschen vor Ort sei. Der stellvertretende Regionspräsident, Michael Dette, unterstrich, es sei toll, dass auch außerhalb der Landeshauptstadt derartige Zentren entstünden, die kreativen Köpfen Raum geben würden. Er lobte die Vielfalt der Barsinghäuser Kulturszene und gratulierte herzlich zur Durch- und und Umsetzung des Projekts.
Bürgermeister Henning Schünhof bezeichnete das Konzept der Krawatte in seinem Redebeitrag als eines der spannendsten, das in Barsinghausen in den letzten Jahrzehnten gestartet worden sei. Hier könne Kultur vor Ort angeboten werden, ohne dass man durch die Welt oder nach Hannover reisen müsse, und die Stadt sei schon sehr gespannt auf die folgenden Veranstaltungen. Das Kulturzentrum sei ein Gewinn für Barsinghausen, darum hätten Rat und Verwaltung das Projekt auch finanziell unterstützt. Zudem habe nicht zuletzt die Corona-Krise gezeigt, dass Kunst den Horizont erweitere, so Schünhof.
Auch die Ratsvorsitzende und Landtagsabgeordnete, Claudia Schüßler, richtete einen Extra-Dank an Frank Plorin und Friedrich Holtiegel und freute sich zugleich, dass die Kulturfabrik nun in Produktion gehen könne und mit Kreativität und Knowhow einen Mehrwert für die Menschen vor Ort schaffe. Begegnungen bräuchten auch die passenden Räume, sagte Schüßler.
Nach einem Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen und die weiteren Pläne der Krawatte durch den hauseigenen Kulturmanager, Gerald Pursche, hatten die Gäste die Möglichkeit, die Räume und Angebote des Kulturzentrums zu erkunden, die Ausstellung der Mitglieder des Kunstvereins zu besuchen, die Werkstätten von NOA NOA in Augenschein zu nehmen oder auch die Klanginstallation von Architekturstudenten im Multifunktionsraum im Obergeschoss zu bestaunen oder sich mit anderen über das Gesamtprojekt Krawatte auszutauschen. Noch ist die Sanierung des Gebäudes nicht abgeschlossen, bislang wurden rund 1,2 Millionen Euro investiert und verbaut. Als nächste Schritte stehen die Einrichtung einer Küche, der Umbau des Eingangs und die Gestaltung des Frontbereichs auf dem Plan.
Foto: ta