Kulturfabrik Krawatte: Gestaltung des Eingangs und der Küche werden mit 90.000 Euro gefördert

Insgesamt unterstützt das Land Niedersachsen soziokulturelle Einrichtungen mit fast einer Millionen Euro

BARSINGHAUSEN/NIEDERSACHSEN (red). Das Land Niedersachsen unterstützt 54 soziokulturelle Projekte mit insgesamt rund 990.300 Euro. Davon werden rund 477.100 Euro direkt vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) für 13 Investitionsvorhaben vergeben. Weitere 513.190 Euro fließen über den Landesverband Soziokultur Niedersachsen (LV Soziokultur) im ersten Halbjahr 2022 in die Förderung von 41 soziokulturellen Projekten und Strukturen. Zu den geförderten Vereinen gehört auch der Kulturverein „Krawatte“ in Barsinghausen, der für die Gestaltung des Eingangsbereichs des soziokulturellen Zentrums sowie für die Küche 90.000 Euro erhält.

„Die soziokulturellen Einrichtungen leisten Herausragendes für die Kultur in Niedersachsen“, so Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler. „Sie sind wichtige Orte, an denen Gemeinschaft und Identität geschaffen und gepflegt sowie Begegnungen ermöglicht werden. Mit der Förderung unterstreicht das Land Niedersachsen den Willen, diese für eine facettenreiche und lebendige Kulturlandschaft so wichtigen Einrichtungen auch in schwierigen Zeiten verlässlich zu unterstützen und auf ihrem Weg in die Zukunft zu begleiten.“ Bürgerschaftliches Engagement ist insbesondere in ländlichen Räumen eine tragende Säule der Soziokultur. Diese Arbeit unterstützt das Land über den LV Soziokultur mit einer Strukturförderung, die den Vereinen ein professionelles Ehrenamtsmanagement ermöglicht. Insgesamt 236.260 Euro hat der Beirat für die Strukturförderung bewilligt. Im ersten Halbjahr 2022 erhalten 21 soziokulturelle Vereine, die mit bürgerschaftlichem Engagement die Region stärken und beleben, eine Strukturförderung. Weitere Unterstützung und Hilfe erhalten die Vereine auch durch die Regionalberaterinnen und Regionalberater des LV Soziokultur.

In soziokulturellen Projekten wird spartenübergreifend gearbeitet, unterschiedliche Lebensstile und Generationen werden verbunden. Durch aktive Teilhabe an Kultur wirken diese Projekte in das unmittelbare Lebensumfeld, befördern Selbstwirksamkeit und tragen so aktiv zur Demokratiebildung bei. Hierfür werden Landesmittel in Höhe von rund 276.900 Euro für 20 soziokulturelle Projekte zur Verfügung gestellt. Der Verein „Spokusa“ in Hannovers Nordstadt beispielsweise initiiert gemeinsam mit von Rassismus betroffenen Frauen das Projekt „Kreuzstiche“. Die alte Kulturtechnik Sticken ist das Medium für ein widerspenstiges künstlerisches Zusammentreffen mit dem Thema Alltagsrassismus. Die „Kulturetage“ in Oldenburg baut gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern eine große Holz-Arche auf den Schlossplatz und schafft damit einen Veranstaltungsraum für Kultur und Diskussion zum Klimawandel. Das „Jahrmarkttheater“ in Bostelwiebeck erforscht mit künstlerischen Mitteln das Zusammenleben im Dorf anhand der Fragen und Bedürfnisse der Mitwirkenden.

„Corona macht es mehr als deutlich – die Menschen brauchen Orte, um sich zu begegnen, um gemeinsam aktiv zu werden, zu diskutieren und kreativ zu sein. Der Bedarf wächst, die Fragen der Bürgerinnen und Bürger an das Zusammenleben, gemeinsame Werte und Ziele werden nicht kleiner. Insbesondere in ländlichen Regionen sind hierfür verlässliche Strukturen notwendig. Deshalb steigt die Anzahl der Anträge auf Strukturförderung immens“, sagt Hanne Bangert, Geschäftsführerin des Landesverbands Soziokultur. Durch die vom MWK vergebene Förderung für Investitionsmaßnahmen – insgesamt 477.131 Euro – ermöglicht das Land die infrastrukturelle Weiterentwicklung der soziokulturellen Zentren. Insbesondere Modernisierungsmaßnahmen tragen zur Attraktivitätssteigerung der Kultureinrichtungen bei. Förderungen wie beispielsweise im Bereich des Brandschutzes, der Elektrik und der sonstigen Unterhaltung leisten einen nachhaltigen Beitrag zur Absicherung der Kultureinrichtungen. Anträge auf Projekt- und Strukturförderung für das zweite Halbjahr 2022 können bis zum 30. April 2022 beim Landesverband Soziokultur Niedersachsen e.V. gestellt werden. Anträge auf Investitionsförderung für 2023 können beim Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur bis zum 15. Oktober 2022 eingereicht werden.

Foto: ta