Kunstverein blickt auf umfangreiches Programm zum Klangkunstfestival IntraRegionale zurück

BARSINGHAUSEN (red).

Fünf Klassen bauten in Workshops ein mobiles Klanginstrument auf einem Autoanhänger.

Der Kunstverein Barsinghausen beendete sein Begleitprogramm zum Klangkunstfestival IntraRegionale mit Workshops zum Schlaginstrumentenbau für die Schülerinnen und Schüler der Bert-Brecht-Schule. In Zusammenarbeit mit der Kunstschule Noa Noa bauten fünf Klassen der Jahrgänge 5 bis 9 in drei Projekttagen ein mobiles Schlagzeuginstrument auf einen Autoanhänger. Zum krönenden Abschluss der Bauzeit auf dem Gelände der Kulturfabrik Krawatte an der Egestorfer Straße fuhr Kunstschulleiter Frank Plorin das klingende Instrument zur Schule, so dass alle beteiligten Schülerinnen und Schüler das fertige Ergebnis sehen, hören und bedienen konnten: eine Kochtopf-Glocke mit einer Kette darin als Klöppel, Fleischklopfer und dicke Schrauben als Schlegel für Tiegel, Pfannen und Töpfe, ein Hammer entlockt einem leeren Bierfass volle Töne und ein Windspiel aus unterschiedlich langen Metallröhren – alles Corona-gerecht mechanisch zu bedienen über lange Strippen, damit der Abstand gewahrt werden kann. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Umgang mit den Werkzeugen und das Planen vom Aufbau der „Instrumente“ eindrückliche Erfahrungen. „Das ist auch wirklich gut angekommen“, freute sich Schulleiterin Sybille Wegner über die Möglichkeit, endlich wieder etwas im ganzen Klassenverband mit den Schülerinnen und Schülern machen zu können. Fast alle hatten in dem Zusammenhang auch die Klangkunstinstallation „Permeation“ von Franziska Windisch an der Klostermauer besucht.

Franziska Windisch stellte sich im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Kunstvereins, Carsten Hettwer, den Fragen zu Klangkunst und ihrer Installation an der Klostermauer.

Für den Kunstverein gingen am 18. Juli fünf interessante und spannende Wochen mit der Klangkunstinstallation im Rahmen des Klangkunstfestivals IntraRegionale zu Ende. Weil die Arbeit im öffentlichen Raum stand und täglich von 10 bis 20 Uhr zu hören war, lässt sich eine genaue Besucherzahl nicht nennen. Die Klänge wurden sicher von vielen Vorbeigehenden wahrgenommen, auch wenn sie nicht näher an die Arbeit herantraten, um genauer hinzuhören. Ein großer Erfolg waren auf jeden Fall die Veranstaltungen im Vermittlungs- und Begleitprogramm, das von der Hörregion finanziell gefördert wurde und ohne diese Zuwendungen nicht so durchzuführen gewesen wäre. Besondere Ereignisse waren das Gespräch mit der Künstlerin im Klosterinnenhof mit passgenauer musikalischer Untermalung des Ensembles Megaphon und eine experimentelle musikalische Andacht zu später Stunde in Zusammenarbeit mit den Musikern der Mariengemeinde Ole Magers, Gerald Pursche und als Gast Hérve Jeanne, sowie begleitenden Worten von Pastor Jürgen Holly. Hinzu kam ein Workshop mit der Künstlerin, in dem das Thema Hören mit besonderen Hörmodulen im Zentrum stand.

Hérve Jeanne (von links), Gerald Pursche und Ole Magers verwandelten die Klosterkirche in einer musikalischen Andacht in einen noch nie dagewesenen Klangraum.

Text und Fotos: Dorothea Welzel