Land- und Forstwirte sehnen den dringend benötigten Regen herbei

REGION (red).

Weniger Weizen, mehr Roggen, eine höhere Futtergewinnung – mit diesen Entscheidungen haben Niedersachsens Landwirte auf die extremen Witterungssituationen der vergangenen Jahre reagiert. Nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes bestätigen erste vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik veröffentlichte Anbautrends die Aussagen des Landesbauernverbandes. Danach wird die Winterweizenfläche für die Ernte 2020 mit 360.000 Hektar (ha) um gut zehn Prozent kleiner ausfallen als im Vorjahr. Deutlich fällt auch die Ausweitung des Roggenanbaues ins Auge: Seine Fläche erhöhte sich um 12,5 Prozent auf 150.000 ha. Der Roggen kann von allen Getreidearten am ehesten mit der Sommertrockenheit zurechtkommen, er ist traditionell auf den leichten Sandböden Niedersachsens zu Hause. Mit einer leichten Ausdehnung der Silomaisfläche wollen die Milchviehhalter endlich wieder ihre knappen Futtervorräte aufstocken. Auf 522.300 Ha wächst die Futterpflanze. Auch Ackergras und Wiesen weisen ein leichtes Plus auf, insgesamt ist die Fläche für das sogenannte Raufutter mit knapp 730.000 ha gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil. Die Agrarstatistiker bestätigen auch die Beobachtung des Landvolkes, dass vermehrt bereits Ende April Wintergetreide grün einsiliert wurde, um knappe Futtervorräte aufzufüllen. Dies ist zwar ein teuer erzeugtes Futter, aber die Grasernte fällt wegen der kühlen und ausgesprochen trockenen Frühjahrswitterung viel zu gering aus. Bislang hat nur der Februar ergiebige Niederschläge gebracht. Der Januar lag bereits unter dem Soll, auch der März und noch mehr der April sowie bislang der Mai fallen ebenfalls viel zu trocken aus. Landwirte, Waldbesitzer und Gärtner sehnen sich dringend nach ergiebigen Mainiederschlägen. Denn wie heißt eine überlieferte Bauernregel: Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheuer und Fass.

Foto: Landvolk