REGION (red).
Landregen, Starkregen sowie Sturm und Hagel unterbrechen derzeit in Niedersachsen nicht nur die Ernte auf den Feldern, sondern sorgen regional für enorme Schäden auf dem Acker und damit verbunden für Ernteeinbußen. „Aufgrund der langen Trockenperiode bis einschließlich Juni ist es nach wie vor zu trocken, die klimatische Wasserbilanz zeigt für ganz Niedersachsen ein großes Minus auf. Nun machen Starkregen und Hagel sowie Stürme aktuell unseren Ackerbauern zu schaffen und bringen die Ernte in Gefahr“, bewertet Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender des Ausschusses Pflanze beim Landvolk Niedersachsen, das örtlich schlechte Wetter bzw. diesen eigentlich typischen niedersächsischen Sommer gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der diesjährige Juni war laut Deutschem Wetterdienst mit fast 295 Stunden der zweitsonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Für Niedersachsen wurde für Juni ein Mittel von 18,3 Grad Celsius berechnet. Hingegen waren der 22. und der 23. die niederschlagsreichsten Tage im Juni. Südöstlich von Hannover fiel innerhalb von 48 Stunden extremer Starkregen mit Mengen über 100 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Der Monatsniederschlag erreichte aber nur unterdurchschnittliche 62 l/m². Wenig Niederschlag gab es vor allem an der Nordsee mit teils unter 20 l/m².
Der Juli zeigt ein ganz anderes Gesicht. Regionale Gewitter mit Starkregen und extremen Windböen sowie Hagel sorgen bei den Landwirten nicht nur für Zwangsruhepausen, sondern auch für Sorgenfalten auf der Stirn. „Das war ein heftiges Gewitter am Montagnachmittag, das in einem fünf Kilometer breiten Streifen von Südniedersachsen bis zu uns an den Harzrand durchgezogen ist“, berichtet Landwirt Jürgen Hirschfeld aus Seesen. Abgeknickte und entwurzelte Bäume, Hagelkörner und Starkregen sorgten dafür, dass die Schäden im Zentrum fast 100 Prozent erreichten und randlich noch bis zu 20 Prozent betroffen waren. „Im Weizen sind bei uns circa zwei Prozent betroffen, im Raps gibt es bis zu 100 Prozent Hagelschaden. Hier hängt es vor allem vom Reifegrad ab. Wo der Raps später reif wurde, ist kaum was passiert, die frühen Sorten im Zentrum hingegen sind vollständig zu Schaden gekommen“, führt der Landwirt aus.
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